Der „Kulturpakt Gleisdorf“ bewährt sich in seinem Modus offenbar. Der Begriff hat inzwischen zwei Bedeutungen, die nun auch nach außen zur Wirkung kommen.
Einerseits steht „Kulturpakt Gleisdorf“ für eine direkte Zusammenarbeit zwischen „kunst ost“ und dem Büro, also der Verwaltungsebene der Kommune. Zweitens steht er für ein aktives Netzwerk autonomer Kulturinitiatven, die im Zusammenwirken an einer völlig neuen Möglichkeit des hochkarätigen Kulturschaffens in der sogenannten „Provinz“ sorgen.
Es ist ein wenig komplex, doch es läßt sich verdeutlichen. Im Kernbereich löst sich hier eine direkte Zusammenarbeit Kulturschaffender mit der Kommune ein. Das hat seine Wurzeln in Jahr 2006, als vor Ort zu klären war, was das „Bottom up-Prinzip“ in der Praxis bedeuten soll.
Das führte dann im März 2007 in die Öffentlichkeit und von da an auf eine sich verbreiternde Basis, auf der sich „kunst ost“ entwickelte: [link]
Dieses „Bottom up-Prinzip“ ist zentraler Bestandteil etlicher regionaler Entwicklungsprogramme, wie „regionext“, „Lokale Agenda 21“ und „LEADER“.
Aber was heißt denn das in der konkreten Umsetzung? Genau das:
a) Bürgerinnen und Bürger werden aktiv,
b) übernehmen Verantwortung für konkrete Aufgaben und
c) bringen ihre Kompetenzen ein,
d) was von Politik und Verwaltung aufgegriffen wird,
e) um in eine Kooperation zu münden,
f) die von der Begegnung in Augenhöhe geprägt ist.
Klingt gut, ist gut, aber wo kann ich es mir anschauen? Wer macht es so? Ich darf sagen: Wir zum Beispiel! Wir machen es so.
So wie Gerwald Hierzi die Verwaltungsebene der Stadt repräsentiert, steht der Gemeinderat Karl Bauer für die politische Ebene der Stadt. Sein Arbeitspapier „Über den Sinn der Kunst für und in der heutigen Zeit“ liegt hier seit einigen Tagen auf: [link]
…und belegt, daß der Dialog zwischen den verschiedenen Ebenen fruchtet. Das heißt, hier werden keine Phrasen aus dem Arsenal der Public Relations verbraten, um der Stadt ein kulturelles Flair anzuheften, hier wird inhaltlich konsequent und stichhaltig gearbeitet.
Zurück zum Kern des Kulturpaktes:
Bei „kunst ost“ werden Assistenzleistungen gebraucht, weil sich das Projekt so vorzüglich entwickelt hat, daß die notwendige Arbeit übers Jahr längst nicht mehr von ein, zwei Personen bewältigt werden kann.
Daher hat „kunst ost“ diese Bereiche ausdifferenziert und etliche Aufgaben an verschiedene Kooperationspartner übergeben. Das hat in diesem Fall noch eine sehr wichtige Funktion.
Um das „Bottom up-Prinzip“ Realität werden lassen, müssen höchst unterschiedliche Systeme mit einander kommunizieren und kooperieren.
So etwa die Gemeinde und eine private Kulturinitiative. Das will entwickelt, geübt, gelernt werden. Sowas geht aber nur in der Praxis. Und dies ist ein konkretes Beispiel für so eine Praxis…
Pingback: Kritischer Dialog mit der Wissenschaft | kunst ost