Gleisdorfer Kunstsymposion: Aspekte

Eben ist unser letztes April-Festival angelaufen. Ein Versuchsfeld kollektiver Kulturpraxis, aus dem nun der Kulturpakt Gleisdorf hervorgegangen ist. Diese neue Formation wird hier in der Region der Rahmen weiterer Entwicklungen sein. Das geht jetzt seine eigenen Wege.

diSTRUKTURA haben das Gleisdorfer Kunstsymposion 2013 eröffnet

Aus Kunst Ost ist inzwischen ein Kulturlabor mit neuen Aufgaben geworden. Dazu gehört die weiterführende Entwicklung des Gleisdorfer Kunstsymposions.

Worum geht es dabei?
+) Gegenwartskunst
+) Kunstdiskurs auf der Höhe der Zeit
+) Die Erörterung der Rahmenbedingungen
+) Kulturpolitische Implikationen

In diesem Themenspektrum pflegen wir grenzüberschreitende Dialoge, betrachten und diskutieren aber auch Details des (regionalen) Kulturgeschehens. Sozialgeschichte, Wissensarbeit, Nutzungsrechte, Organisations- und Finanzierungs-Strategien etc.

Dazu kommt eine Arbeitsebene, auf der wir gewissermaßen eine Verbindung zwischen Werkstatt und Atelier pflegen.

In der Antike wurde zwischen „artes liberales“ (freie Künste) und „artes mechanicae“ (praktische Künste) unterschieden. Salopp formuliert: Die Kunstfertigkeit des „Handwerkers“ und die Bildung des „freien Mannes“ gehörten völlig getrennten Sphären an.

Handwerker Sepp Schnalzer (links) und Informatiker Heimo Müller vor dem "Blogmobil", einem zum Medienlabor ausgebauten Militär-LKW

Bis heute ist uns dieses kulturgeschichtliche Phänomen erhalten, in dem körperliche Arbeit oft abgewertet und geistige Arbeit überhöht wird, vor allem aber, in dem diese zwei Optionen vielfach gegeneinander in Stellung gebracht werden.

Daher sind auch heute Werkstatt und Atelier Orte völlig getrennter Lebenswelten. Meine Erfahrungen der letzten Jahre besagen allerdings, daß wir im jeweiligen Tun (hier in der Werkstatt und dort im Atelier) bemerkenswerte Überschneidungen finden.

Das meint, wir schöpfen teilweise aus den gleichen Quellen, es gibt auch Überlappungen in den Zielsetzungen, Intentionen korrespondieren.

In meinen diesbezüglichen Erfahrungsprozessen habe ich zwei Haltungen markieren können, die da wie dort Gewicht haben:
+) Eine Sache um ihrer selbst Willen gut machen wollen.
+) Man glänzt nicht vor der Welt, man macht einen guten Job.

In der Werkstatt von Sigi Cmyral

Das Gleisdorfer Kunstsymposion ist nun zwar keine unmittelbare „Konvergenzeinrichtung“ für diese Felder, schafft aber einen Bezugspunkt, von dem ausgehend ein wechselseitiges Heranführen einzelner Aspekten aus den verschiedenen Sphären in Arbeit ist.

Das tun wir übrigens seit 2012 mit Augenmerk auf das historische Datum 1914, als der Große Krieg Europa völlig umgestaltete

So entsteht nun im Kontext Kulturpakt Gleisdorf ein kultureller Herbst-Schwerpunkt, der einige dieser Aspekte bündelt. Dabei spielt auch Mobilitätsgeschichte eine prägnante Rolle, die entsprechend betont wird.

+) Strategien der Kunst [link]
+) Kulturpolitik in der Provinz [link]
+) Die Arbeit am Ganzen [link]
+) Ungefragte Ratschläge für oststeirisches Kunstpublikum [link]

— [Generaldokumentation] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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