Das sind nun die Tage, in denen wir Konsens zu überprüfen haben. Sind wir uns einig, wie es gemeint ist? Es geht um den gegenwärtigen Modus, der ein neuer Status im kulturpolitischen Gefüge dieser Region ist. Zur Erinnerung: Eines der Motti von Kunst Ost lautete „Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner“.
Das heißt in der Praxis: Mehr Eigenverantwortung für Kunst- und Kulturschaffende, dafür Augenhöhe in der Begegnung mit Politik in der Verwaltung.
Ich erlebe zur Zeit, daß sich dabei noch starke Kontraste auftun. Etliche Kreative der Region stellen zwar Ansprüche, wünschen für ihre Arbeit öffentliche Gelder zu erhalten, gehen aber in diesen Moduswechsel nicht mit, verbleben on der Pose Bittstellender.
Andere haben verstanden, was in diesem Fall Kooperation bedeutet, in die Beteiligte unterschiedloche Ressourcen einbringen.
Was heißt das nun?
Ich habe mich mit Gleisdorfs Kulturbeauftragtem Gerwald Hierzi und seiner Assistentin Katharina Scheidl getroffen, um den Stand der Dinge zu bereden und unsere Übereinkünfte zu prüfen. Kurz gesagt: Die letzte LEADER-Periode hat mit 31.12.2013 geendet, womit auch das LEADER-Kulturprojekt Kunst Ost zu seinem Ende kam.
Eines der Arbeitsergebnisse dieses Projektes ist der Kulturpakt Gleisdorf. Der ist weder ein Fördervertrag noch eine Förderstelle, sondern eine Arbeitsplattform, die ihrerseits keine Institution ist, sondern besteht, so lange sie von uns allen getragen wird.
Hier werden Themen und Kulturprojekte verhandelt, hier werden bei Konsens Finanzierungen angestrebt und in Kooperation Umsetzungen bearbeitet. Hier wird für Kontinuität gesorgt und für eine zunehmend positive Wahrnehmung von Kultur- und Wissensarbeit im öffentlichen Raum.
Doch wer gehört nun zum Kulturpakt Gleisdorf?
Es gibt keine Zugansgkriterien und keine Türhüter. Wer teilnehmen möchte, löst das über adäquate Kommunikation und tätige Anwesenheit ein. So gehört man dazu.
Ich denke, es werden sich dabei vorerst zwei Modi, die sich derzeit bewähren, bestätigen:
a) Fixe Aktive, die sich entsprechend deklarieren, dolglich an konkreten Vorhaben arbeiten, und
b) Gäste, die einige Zeit zu den Plenartreffen kommen, um sich zu orientieren.
Damit ist eine Grundstruktur genannt, für die uns von der Stadt Gleisdorf Personalressourcen geboten wurden. Katharina Scheidl betreut einen Informationsverteiler und organisiert die öffentlich zugänglichen Plenartreffen, dokumentiert die Inhalte der Treffen.
Mehr Organisation gibt es beim Kulturpakt Gleisdorf derzeit nicht. Der Rest ist das Ergebnis laufender Kommunikationsprozesse und daraus resultierender Artbeitsvereinbarungen, die temporärer Natur sind. Was heißt das konkret?
Augenblicklich haben sich folgende Formationen deklariert, nun Teil des Kulturpakt Gleisdorf zu sein:
+) Büro für Kultur und Marketing, Gleisdorf
+) Kunst Ost, ein Kulturlabor, Gleisdorf
+) MiR — Museum im Rathaus, Gleisdorf
+) TIP City Management, Gleisdorf
+) Vetart, Kunstverein, Gleisdorf-Wien
Jede diese Formationen bringt eigene Netzwerke kreativer Personen ein. Dazu kommt eine ganze Reihe von Einzelpersonen, die nun einmal den Lauf der Dinge verfolgt und die Plenartreffen besucht.
Das handelt auch von Gesprächen und Arbeitsprozessen, über die ich nichts weiß, weil ich kein Teil davon bin. Das heißt, es entfalten sich eigenständige Ereignislinien. Was aus all dem an Synergien möglich ist, wird dann jeweils bei den Plenartreffen greifbar, die zugleich als Umschlagplatz für Informationen und Kontakte funktionieren.
Wie kann also jemand partizipieren? Man informiert sich, kommt zu Plenartreffen, trägt seine Anliegen oder Angebote vor. Dabei ist es sicher nützlich, sich von Scheidl in den Informationsverteiler eintragen zu lassen. Kontakt: [link]
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