Ich darf den „Kulturpakt Gleisdorf“ als etabliert ansehen. Von der Konzeption in die Praxis, das war ein Teil der Arbeit im Jahr 2013. Politik und Verwaltung haben diese Verfahrensweise aufgegriffen und entwickeln das gerade im eigenen Modus weiter, um 2014 die Praxisphase ausweiten zu können.
Damit bin ich aus der Geschichte nicht draußen, sondern weiter Teil des Entwicklungs-Teams, aber meine Rolle wird eine andere, konkret auch eine geringere gegenüber vorher.
Das ist wichtig, weil ich ein LEADER-Kulturprojekt abzuschließen habe. Dabei ist das Land Steiermark eines meiner Gegenüber in einer komplexen Situation.
Ein äußerst schweigsames Gegenüber, von dem jetzt rund ein Jahr eigentlich keine Inputs gekommen sind; und fast ein Jahr nichts vom vereinbarten Geld. (Das bedeutet, vom 2013 investierten Geld habe ich den Anteil des Landes und der EU bis heute noch nicht gesehen.)
Im Beenden dieses Abschnittes/Projektes soll ja schon klar sein, wie es bei uns weitergeht.
Einerseits formieren sich derzeit die ersten Arbeitsgruppen für das kommende „April-Festival“. Andrerseits formieren sich Arbeitsgruppen für den Herbst 2014 und den Weg dort hin. Damit sind die Hauptvorhaben des kommenden Jahres schon so weit in Arbeit, daß eine laufende Kommunikation nach außen möglich und gerechtfertigt ist.
Irmgard Hierzer hat für das Frühjahr ihr Teilthema gewählt: „be:achtung — be:trachtung“. Ebenso Michaela Knittelfelder-Lang: „Human Melting Pot“. Die Arbeitswebsite zum Projekt ist eingerichtet. Es wird ein Teil des ersten Halbjahresschwerpunktes unseres „Kulturpakt Gleisdorf“ sein: [link]
Im Herbst werden wir den Schwerpunkt „1914-2014“ realisieren, der sich aus dem heurigen Gleisdorfer Kunstsymposion herleitet; siehe: the track: axiom * südost [link]
Dabei formieren sich gerade zwei eigenständige Teams die entsprechend eigenständige Teilprojekte angehen. Ich werde dabei eng mit dem serbischen Künstler Selman Trtovac [link] zusammenarbeiten, um Kunst und Diskurs in eine Balance zu bringen. Zitat aus dem Kulturpakt-Memo vom 12.11.13:
Trtovac hat 2013 klar gemacht und entsprechend betont, daß die anstehenden Fragen von einem Künstler mit künstlerischen Mitteln bearbeitet werden müssen. (Zitat: „Wir sind keine Politiker!“) Daraus ergibt sich ein Schwerpunkt des aktuellen Arbeitsansatzes.
Die oben erwähnte Ausschreibung des Landes Steiermark handelt von einem „thematisch motivierten Call“ zur „Einreichung und Förderung grenzüberschreitender Kunst- und Kulturprojekte aller Sparten unter Beteiligung internationaler Kunst- und Kulturschaffender, sowie Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern aus dem Raum Südosteuropa.“
Damit sind wir nun ja schon einige Jahre befaßt.
„Als inhaltliche Klammer der einzureichenden Projekte soll aus Anlass des Gedenkjahres 2014 die Frage des Endes der Donaumonarchie, des Zerfalls des Vielvölkerstaats im und durch den Beginn des Ersten Weltkriegs, sowie die weiteren Entwicklungen bis zum Hier und Heute gestellt und mit Mitteln der zeitgenössischen Kunst analysiert und beantwortet werden.“
Diese größeren Vorhaben werden mit laufenden Ereignissen in kleinerer Dimension verknüpft. Die Reihe „talking communities“ bewährt sich weiterhin. Ich denke, wir werden den Themenbereich „Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft“ erneut verdichten. Mit der aktuellen Session scheinen alle Beteiligten eine Freude zu haben: [link]
Da befinden wir uns quasi auf Erkundung der regionalen Verhältnisse. Die Metaebene ist aber auch schon ausgeschildert; wenn etwa Kulturwissenschafter Matthias Marschik ankündigt, er werde für uns das Thema „Was heißt Diskurs?“ mit Bezug auf des Kunstfeld aufbereiten.
Ich hab übrigens auf dieser Website schon mehrfach notiert, daß uns Richard Buckminster Fuller eine spezielle Überlegung mit auf den Weg gegeben hat: Je avancierter die Kunst, desto näher kommt sie der Wissenschaft. Je avancierter die Wissenschaft, desto näher steht sie der Kunst. Siehe etwa: [link]
Das geht ja eigentlich auf meine Begegnung mit der Künstlerin Victoria Vesna im Jahr 2009 zurück. Die hat Buckminster Fuller in einem Maß beachtet, das mich noch nicht ausreichend beschäftigt hat; siehe: [link]
Ich denke nach wie vor, daß wir seinen Einfluß auf wesentliche Prozesse des 20. Jahrhunderts eher unter-, als überschätzen.
Dabei denke ich aber auch noch an eine Feststellung, die dem Architekten Jean Vignot zugeschrieben wird, also mit der Renaissance verbunden ist: „Scientia Sine Arte Nihil Est; Ars Sine Scientia Nihil Est.“ (Das lateinische „Scientia“ bedeutet Wissenschaft, aber auch Kenntnis.)
— [Generaldokumentation] —