Der „Kulturpakt Gleisdorf“ bewährt sich inzwischen auch, wenn Probleme oder Konflikte auftauchen. Bürgermeister Christoph Stark belegt durch schnelles Handeln die hohe Priorität, mit der das Kulturgeschehen in der Region inzwischen ausgestattet ist; genauer gesagt, jene Entwicklung, die einem Grundverständnis von gemeinwesenorientierter Kulturarbeit gewidmet ist.
Das entfaltet sich zu einem komplexen Kräftespiel, denn in dieser Themenstellung gibt es sehr unterschiedliche Interessenslagen und auch allerhand Begehrlichkeiten, die davon handeln, daß eigenes Wollen mit öffentlichen Geldern unterfüttert werden soll.
Einer der Gründe, warum es über Budgetfragen leicht zu merkwürdigen Verhaltensweisen kommt, ist… das ewig knappe Budget. Aktuell: „0,6 Prozent des Staatshaushaltes gehen an Kultur“ [Quelle]
Das spottet einerseits jenen häufigen Polemiken, wonach Kunst- und Kulturschaffende angeblich belastende Kostgänger des Staates seien. Bei so geringen Mitteln, die überdies hauptsächlich an große Kultureinrichtungen gehen, sind solche Unterstellungen purer Mumpitz. Das verleitet andererseits auf dem Kunstfeld zu manch seltsamen Formen der Verhaltensoriginalität.
Zurück zum Thema! Bei kunst ost wurde diese Idee, hier eine „Kulturregion“ zu definieren und zu realisieren, ab dem Jahr 2009 verfolgt und bearbeitet. Im Sommer 2010 war diese Vision auch bei einigen wesentlichen Funktionstragenden der Region angekommen.
In der Weizer Gemeindezeitung „Weiz präsent“ vom Juni 2010 ist nachzulesen, daß der damalige Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich und der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark sich mit so einer Vorstellung anfreunden mochten.
Die Jahre dazwischen waren nun notwendig, um einen praktikablen Modus zu finden und zu erproben, denn ein vernetztes Vorgehen von Kulturschaffenden über Gemeindegrenzen hinweg ist bei uns ohne Tradition und ohne Beispiele, auf die man sich beziehen könnte.
Mit dem „Kulturpakt Gleisdorf“ besteht nun ein Modus, der sich als vielversprechend erweist und in der ersten Praxis-Phase nicht nur funktioniert, sondern auch wichtige Erfahrungen generiert hat, mit denen wir besser weiterarbeiten können; in der Kooperation von Staat, Markt und Zivilgesellschaft.
Das ist um so interessanter, als mittlerweile nicht nur Gemeindefusionen stattfinden, von denen wir 2009 noch nichts geahnt haben, auch die Fusion von Energieregion und Almenland ist beschlossene Sache.
Wir dürfen uns also glücklich schätzen, nun schon einen erprobten Modus für neue kulturpolitische Verfahrensweisen zu haben, um in dieser Situation grundlegender Veränderungen handlungsfähig zu bleiben.
+) Der komplette Artikel in „Weiz präsent“ [link]
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