Der „Kulturpakt Gleisdorf“ handelt davon, daß wir uns bemüht haben, Funktionstragende aus Politik und Verwaltung auf unser kulturelles Engagement zu verpflichten. Das meint, wir schaffen eine Situation, in der Kooperation alle Seiten auf Augenhöhe zu einander bringt.
Daraus soll sich in Summe eine Situation ergeben, auf die sich auch Wirtschaftstreibende einlassen mögen. Und so kommen alle drei Sektoren – Staat, Markt und Zivilgesellschaft – in einen Modus, der nicht von Hierarchie und Abhängigkeit handelt.
Dazu gehören ein paar kulturpolitische Paradigmen, die durchzusetzen wir noch einige Arbeit vor uns haben. In „Sie bringen mehr, als sie kosten“ drückt schon der Titel aus, was einer der Kernpunkte ist. Siehe: [link]
Es braucht aber vor allem die gemeinsame Praxis, um etwa Politik und Verwaltung davon zu überzeugen, daß es so ist. Das läßt sich nicht via Proklamation erreichen, das bedarf der konkreten Kooperation. Darin liegt eine der Funktionen des „Kulturpakt Gleisdorf“.
Um solche Fragen verbindlich zu klären, sind Selbstverantwortung und Selbstorganisation unter Kulturschaffenden sehr wichtig. Wir belegen das in der aktuellen Organsiationsform des „April-Festivals“ [link] und in anderen Arbeitsbereichen.
Das bedeutet, wir entwickeln Inhalte und Umsetzungsformen, wir entfalten das in regionalen Kooperationsschritten; mit eben diesen Kompetenzen und Arbeitsergebnissen treten wir Politik und Verwaltung gegenüber, verhandeln Koooperations-Modi, achten auf die Prioritäten der jeweiligen Koopertationsparterinnen und -partner.
Sie sehen, hier begegnen einander längst nicht mehr „Bittsteller“ und „Gönner“. Ein wichtiger Aspekt für BEIDE Seiten solcher Entwicklungen. Bei all dem ist es übrigens unverzichtbar, daß Aktion und Reflexion beieinandergehalten werden.
Aus diesem Grund betreut Graphic Novelist Jörg Vogeltanz mit seinem Verein „prequel“ unsere Metaebene. Wichtigster Aspekt dieses Teilvorhabens ist zur Zeit die wissenschaftliche Begleitung durch Kulturwissenschafter Günther Marchner und seine Leute. Siehe dazu auch den aktuellen Beitrag im „Stadtjournal Gleisdorf“: [link]
Um all das auf solche Art in Gang zu halten, pflegen wir laufende kleine Arbeitstreffen. Kein Jour fixe, keine „Institutionalisierung“, sondern Kontinuität durch permanente Kommunikation. Wer zu diesen Treffen dazukommen möchte, möge sich bitte melden: [link]
Zu derlei Entwicklungen gehört natürlich auch, daß wir die Aktivitäten anderer beachten, denn erstens ist niemand alleine schlau und zweitens ist ein Bodengewinn für die Gegenwartskunst quer durch die gesamte Region niemals von einer einzelnen Kulturinitative leistbar.
So sorgt im Süden von Gleisdorf etwa „Kultur Markt Hartmannsdorf“ seit vielen Jahren für Akzente. Wir kooperieren schon geraume Zeit, was von den dortigen Aktiven auch betont wird: „Sonnleitner erwähnt die gute Zusammenarbeit mit anderen Kunstinitiativen, wie etwa ‚KunstOst‘ in Gleisdorf oder „Kunstdünger“ in Feldbach, und fügt hinzu, dass eine Fusion mit anderen Kulturvereinen nie Thema gewesen sei.“ [Quelle]
Wir teilen die Ansicht, daß Zenteralisieren Unfug wäre, daß es nicht wünschenswert ist, kulturelle Großformationen zu schaffen. Vielfalt und Eigenständigkeit haben höchste Priorität. Siehe dazu auch den 2012er-Beitrag „Zentralisierung unerwünscht!“ [link]
So läuft es bei uns im Nahbereich, etwa mit „styrian contemporary“: [link] So läuft es auch in größeren Kräftespielen. Dabei agiert „kunst ost“ in manchen Fällen vor allem hinter den Kulissen. So etwa beim kommenden Festival „ten days – artitsts in residence“.
Hier arbeiten wir mit der „Initiative für Neue Zeitkultur“ [link] an der Praxis dessen, was laut LEADER-Sonderrichtlinien als eine „Kontextregion“ verstanden werden kann. So schaffen wir ein ökonomische Basis für das aktuelle Festival der Initiative KOMM.ST: [link]
— [Kulturpakt Gleisdorf] —
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