Wenn Ulla Rauter ein Instrument baut, dann verwandelt sie die eigene Haut in ein „elektromodales Interface“. In einigen anderen Arbeiten versucht Sie, die Bewegungen ihres Körperinneren – Herzschlag und Atmung –, nach außen zu transportieren…
Die Kunst von Ulla Rauter ist eine Kunst des Abtastens, Übersetzens, Transferierens und nach außen Transportierens. Das Abtasten der eigenen Haut und das Abtasten des eigenen Selbst gehen darüber hinaus zum Abtasten des Ortes, der Umgebung, des Sichtbaren.
Dabei nimmt der Sound in ihren Arbeiten immer wieder einen zur bildhaften Darstellung gleichberechtigten Stellenwert ein. Das undurchschaubare Andere, nicht Sichtbare, nach außen nicht Hörbare transformiert sie in Datenmengen, die dann zu Klang und Licht werden.
Die Kunst von Ulla Rauter ist an der Schnittstelle von Klang und Bild zu finden, wo ein Medium in das anderes fließt… (Mirjana Peitler)
Die Berührung der Haut mit den Kupfersaiten schließt einen Stromkreis, der den Ton generiert (Grundfrequenz= 440Hz + Signal des Hautleitwertes).
Der Ton wird modifiziert durch:
– Veränderten Druck des Bogens auf der Haut,
– das Spielen auf unterschiedlichen Hautregionen an verschiedenen Stellen des Körpers,
– die Änderung der Leitfähigkeit durch Schweißproduktion (z. B. Nervosität),
An der rechten Hand angebrachte Sensoren, die weitere Stromkreise schließen, ermöglichen eine zusätzliche Steuerung: Oktavieren, Vibrato sowie Hinzufügen einer Quart zur Grundfrequenz.
Hardware/Software: Violinbogen, Arduinoboard, PD
Ulla Rauter, geboren 1980 in Wiener Neustadt, studierte Transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz an der Universität für angewandte Kunst Wien. Davor absolvierte Rauter von 2000 bis 2003 das Kolleg für Grafik-Design an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Im Rahmen des ersten Ö1-Talentestipendiums erhält die Künstlerin in 2008 einen Förderpreis.
— [Die Session im GISAlab] [Ulla Rauter] —