Die „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ hat eine sehr exponierte Themenstellung, welche ein Stück Praxis in Energiefragen ausmacht: Mobilität. Wir haben uns als Kulturinitiative dabei dem Teilthema Mobilitätsgeschichte gewidmet.
Was heute allen selbstverständlich erscheint, ist ein ganz junges Phänomen: Individuelle Mobilität auf der Basis von persönlichem Automobilbesitz.
Dieses Phänomen ist etwa ab den 1930er-Jahren zum beliebten Gegenstand einer damals neuen Massenkultur geworden. In den 1960er-Jahren wurde es dann soziale Realität. Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Konsequenzen sind exorbitant.
Kein österreichisches Produkt repräsentiert dieses Zusammenspiel mehrere Genres so markant wie der Steyr-Puch 500 mit seinen Derivaten. Außerdem sind die Nachkriegsprodukte der Steyr-Daimler-Puch AG nicht nur zu Ikonen der Allradgeschichte geworden, über den Betriebsstandort Graz liegt darin auch ein Stück steirischer Wirtschafts- und Technologiegeschichte.
Aus all dem ergibt sich demnach ein dickes Bündel von Zusammenhängen, das sich auch in der Energieregion festmachen läßt.
Erstens ist die Mobilitätsbranche mit all ihren Teilbereichen zwischen Weiz und Gleisdorf sehr stark präsent. Von der Produktion über Verkauf und Service bis hin zu Reise- und Transportunternehmen. Zweitens ist der aktuelle Nachfolger des Jahrundertkonzerns, der Steyr-Daimler-Puch AG, nämlich Magna Steyr, in der Region mit Standorten vertreten.
Wir haben diesen komplexen Gesamtzusammenhang in unserem „Puch-Buch“ dargestellt. Das Album erläutert die sozialgeschichtlichen Aspekte, skizziert die Konzerngeschichte und deren Bedeutung. Außerdem greifen wir zur Anschaulichkeit des Themas ein altes Genre auf, die Bastelbögen bzw. Ausschneidebögen.
Sie wurden von Techniker Michael Toson erstellt und von Graphic Novelist Jörg Vogeltanz gestaltet. Inzwischen haben wir aus der „Szene“ und aus der Branche sehr positive Rückmeldungen erhalten, die unterstreichen, was wir inhaltlich erarbeitet konnten.
So schrieb uns etwa Dietmar Etzersdorfer vom „Autoquariat“ [link] über sein Testergebnis: „Das Ganze aber gut eingepackt mit Texten ist gut. Und man glaubt es kaum: Wir haben zu Weihnachten die Bastelbögen bei Kindern getestet. Wir haben im Computerzeitalter nicht damit gerechnet, aber den meisten hat das viel Spaß bereitet.“
Die überaus positive Rezension im Fachmagazin „Austro Classic“ kann man auf der Website des Grazer „Johann Puch-Museums“ Nachlesen: [link]
Die Reaktion von Fritz Glöckner, der zum Umfeld des „Puch-Museums“ in Judenburg [link] gehört, hat uns natürlich auch sehr gefreut: „Außerdem muss ich Ihnen und Ihren Mitstreitern von Herzen gratulieren zu den Kunstwerken, die Sie da erstellt haben. Auch das Puch-Buch selbst ist super — das Wichtigste in Kürze! Die ersten Beschenkten waren sehr entzückt — am Montag will man mir die ersten fertigen Pucherln.“
Eine komplexere Darstellung des ganzen Themas finden Sie in dem Buch, das ich für das „Verlagshaus Hernals“ gemeinsam mit dem Wiener Kulturwissenchafter Matthias Marschik verfaßt habe.
+) Krusche, Toson & Vogeltanz: „Das Puch-Buch“ [link]
+) Krusche & Marschik: „Die Geschichte des Steyr Puch 500“ [link]