Wie können sich heutzutage Einzelpersonen in die Vorhaben von „kunst ost“ einbringen? Sie nehmen mit uns Kontakt auf oder sie werden von uns eingeladen. So oder so ist es vorteilhaft, sich über die aktuellen Themenstellungen und Teilprojekte von „kunst ost“ selbstständig zu informieren.
Es gibt heute keine singulären Momente für Einzelpersonen. Wir haben „kunst ost“ in den letzten Jahren gezielt auf kollektive Kulturpraxis hin entwickelt. Das heißt aber NICHT, alle müßten unter EIN Dach, quasi unter ein Kommando. Ganz im Gegenteil!
Wir kooperieren im Kern mit Kleingruppen und mit anderen, vollkommen eigenständigen Kulturinitiativen, die ihrerseits Autonomie wahren und nur über Schlüsselpersonen unsere temporären Vereinbarungen pflegen.
Ich dachte in den letzten Wochen öfter, es wäre für „kunst ost“ nun endlich wieder ein „großes“ Plenartreffen fällig. Falsch gedacht! Dieser Modus geht nicht mit unserer aktuellen Arbeitsweise zusammen. Wir sind stark auf konkrete Themen bezogen. Die Struktur von „kunst ost“ ergibt sich aus mehreren Orts-Formationen („location crews“), deren Schlüsselpersonen – wie erwähnt — unsere Kooperationspartnerinnen und -partner sind.
Diese Formationen sind teils aus unserer Community heraus entstanden, teils eigenständige Kulturinitiativen. Manche haben etwas eher Temporäres, wie die Formation von Irmgard Hierzberger, welche sich ihre Leute zu jedem Vorhaben neu sucht. Andere gehen im Kern Richtung fixer Gruppierung, wie die von Winfried Lehmann.
Oder sie sind inzwischen fixe Formationen, wie Karl Bauers „vetart“: [link] Wieder andere sondieren gerade einmal, ob sie mit „kunst ost“ in eine Kooperation gehen wollen; wie zum Beispiel Maki Stolberg von „IEFS“ (Institut für Experimente und Fragen zu Sozialeinheiten): [link]
Was ist der Sinn solcher Wege? Wir zentralisieren nicht, wie treten nicht als eine Art „alternativer Generalveranstalter“ auf. Die kulturelle Zukunft der Region gewinnt sicher am meisten Vorteile, wenn an möglichst vielen Orten möglichst eigenständige und stabile Kulturformationen bestehen.
Daß wir darin kooperieren, vorhandene Ressourcen gemeinsam nutzen, vorhandene Budgets möglichst lange in der Region und im Milieu halten, ist naheliegend. So können wir manche Standortnachteile kompensieren. Darüber hinaus sind in unseren Reihen keine „Großkonstruktionen“ nötig, auch keine zentralistischen Verwaltungsgebilde.
Also: Auf der Website von „kunst ost“ (ja, HIER) ist laufend nachvollziehbar, woran wir gerade arbeiten. Das wird in realer sozialer Begegnung längst und permanent von kleinen Arbeitstreffen begleitet, die nicht generell ausgeschrieben werden. Wer eine der Schlüsselpersonen kennt oder sich zu einem bestimmten Teilthema bei uns meldet, wird über die betreffenden Meetings informiert.
Momentan ist im kleinen Kreis das kommende April-Festival für 2013 in Arbeit. Im nächsten Frühjahr werden wir außerdem eine Konferenz zum Projekt „NAŠA MESTA | Our Places | Unsere Orte“ [link] abhalten. Diesen Teil haben wir, nach entsprechender Vorarbeit, grade öffentlich auf die Schiene gestellt.
Ich bin außerdem ziemlich vergnügt, wie sich unser „Girls: Art&Sci_Lab“ entfaltet, das „Labor für Kunst und Wissenschaft“: [link]
Somit darf ich sagen: „kunst ost“ agiert lokal, regional, landesweit und europaweit. Und zwar jeweils mit derzeit aktiven Teilprojekten, die einerseits Anregungen in die Region bringen, die aber andrerseits deutlich machen, daß wir Kulturschaffende in der Provinz dem Landeszentrum nichts nachstehen.
2 Antworten auf Zentralisierung unerwünscht!