April-Festival 2012: Programmskizze

In diesen Tagen haben mehrere Arbeitsgespräche zu einer flotten Verdichtung geführt, in welcher nun das kommende „April-Festival“ ganz konkret Gestalt annimmt. Daran ist, neben den primären Inhalten, auch auffallend, daß wir a) eine interessante Kooperationslage mit mehreren Kultureinrichtungen haben und b) die Ereignisorte in drei LEADER-Regionen angeordnet sind: [link]

Im vorigen Eintrag [link] wurde schon deutlicher, wo es in diesen Fragen hin geht. Nun liegt die Detailarbeit an. In all dem haben wir einige Verzweigungen erarbeitet, die nun deutlich zu zwei inhaltlichen Ebenen geführt haben, die wir in Wechselwirkung bringen:
a) Die Präsentation von künstlerischen Arbeiten
b) Die inhaltliche Arbeit: Kulturtheorie und Praxis-Know how

Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov

Diese Wechselwirkungen, diese zwei Ebenen, das halte ich für wichtig, wo es etwa um die Debatte über die Verwendung öffentlicher Mittel geht. Wir möchten praktisch demonstrieren, daß wir zwar einerseits an der Autonomie der Kunst festhalten müssen, daß wir aber andrerseits auch Bürgerinnen und Bürger der Region sind, die sich mit Lebenszusammenhängen und Sachfragen auseinandersetzen.

Apropos Lebenszusammenhängen und Sachfragen! Gestern hatte ich eine sehr interessante Debatte mit Winfried Lechner, einem Geschäftsführer von Ingenos-Gobiet: [link] Da ging es unter anderem um Fragen der Regionalität. Lechner betont aus seiner beruflichen Erfahrung heraus: „Jede Region hat für sich offenbar ihren eigenen Lebensstil, der den Ansässigen klar ist, aber Außenstehenden nicht.“ Dabei ginge es um regionale Codes und Hierarchien, die man eigentlich erst kennenlernen müsse, wenn man da etwas bewegen möchte.

Architekt Winfried Lechner

Lechner spricht von einem „kulturellen Wechsel“, wenn man in verschiedene Teile der Steiermark komme, das sei stets „eine Reise ins Unbekannte“. Wie erwähnt, das meint regionale Codes, ungeschriebene Regeln und gesellschaftliche Zusammenhänge.

Das wirft natürlich die Frage auf, die wir auch im jeweils Vertrauten stets vor der Nase haben: Darf es eine offene und öffentliche Diskussion über diese regionalen Eigenheiten und Codes geben? Und falls ja, gibt es überhaupt Instanzen, die derlei Kommunikation kontinuierlich tragen oder wenigstens begleiten würden?

Damit sind wir unter anderem beim Kulturbereich angelangt. Das ist traditionell jenes Feld, in dem sich sehr oft Menschen für genau solche Aufgaben interessieren und engagieren. Daraus ließe sich umgekehrt schließen: Die Befassung mit den ungeschriebenen Codes einer Gesellschaft kann zu den naheliegenden Aufgaben von Kulturschaffenden gezählt werden.

Das beschäftigt uns dann auch im Zusammenhang
mit dem regionalen Projekt „Vision 2050“: [link]

Das April-Festival 2012:
„Leben: Die Praxis der Zuversicht“ [link]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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