Kollegialität?

Ich fahr den Rechner hoch, seh mich auf Facebook um… Nanu? In unserer Feuilleton-Leiste (Kunst Ost) seh ich schon wieder ganz oben die gelben Entlein.

Eine Art elektronsicher Postwurfsendung.

    Nicht weil es zu einem früheren Posting einen Kommentar gäbe, sondern weil die Grafik vor wenigen Minuten frisch raufgeladen wurde. Und am Tag zuvor. Und die Tage davor. Und früher noch mehrmals ein anderes Entlein-Motiv mit der gleichen Kulturvereins-PR.

    Was geschieht da? Der „Kultur- und Museumsverein Eibiswald“ setzt offenbar auf eine Variante von Guerilla-Marketing. Wir wissen ja, daß ein großer Teil unseres Publikums Facebook-Inhalte über Mobiltelefone rezipiert. Das heißt: die Präsentationsfläche ist sehr klein.

    Wer in unserer Leiste nun täglich das gleiche Motiv postet, drückt damit alle anderen Inhalte nach unten, rückt sie aus dem Blickfeld raus. Sowas mache ich nicht einmal mit unseren eigenen Inhalten, von denen sich zum Beispiel einer oben fixeren ließe, um immer gleich vor Augen zu stehen. Aber diese Facebook-Leiste ist keine Litfaß-Säule mit statischen Inhalten, sondern ein dynamisches Feuilleton.

    Aus dem Leitbild des Vereins.

    Was läuft da? Besteht nun mit den Eibiswald-Leuten eine Kunst Ost-Kooperation, die so eine Posting-Serie zu Lasten unserer anderen Inhalte rechtfertigt? Nein. Haben die Eibiswald-Leute im Gegenzug unsere Kunst Ost-Arbeit wenigstens einmal ihrem Publikum vorgestellt? Nein.

    Kollegiales Verhalten? Glücksache! Es ist schlicht eine Expansion auf dem von uns erarbeiteten Terrain. Wieder so ein Beleg dafür, daß die aktuell wieder stärker beschworene „Solidarität“ in der steirischen „Szene“ ein Mythos ist.

    +) Ein Feuilleton (Kulturpolitische Beiträge, laufende Debatte)
    +) Netzkultur

    Über der krusche

    jahrgang 56, freischaffend
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