Mein Weg in’s WWW hatte sehr unterschiedliche Etappen. An der v@n-site halte ich vor allem noch aus dokumentarischen Gründen fest. Kultur.at ist Geschichte.
Kunst Ost entstand aus der Arbeit am überhaupt ersten steirischen LEADER-Kulturprojekt, also im EU-Kontext. Da pflege ich immer noch einen Schwerpunkt. Derweil spielt sich viel im Austria-Forum ab. Diese Plattform war knapp daran, als Archiv eingefroren zu werden.
Aber es ist derzeit an der Technischen Universität in Graz ein nächster Status erreicht worden. Damit wird einerseits ein großer Archivbereich gesichert, andrerseits eine Nische aktiver Netzkultur erhalten. Es hat sich eben die letzten zehn Jahre in der gesamten Mediensituation und in der Netzkulturpraxis enorm viel verändert.
Ich sah mich eben noch als Teil einer Web-Avantgarde. Inzwischen bin ich definitiv ein Netzkultur-Konservativer. Nein, das ist keine schlechte Position. Menschliche Kognition ist nichts, was sich flott ändern würde. Ich hab gute Gründe, an einem eher langsamen, nuancenreichen Erzählen festzuhalten, das auch Volumen entfalten darf, während rundum verknappt und beschleunigt wird, was das Zeug hält.
Wie sich zeigt: so sieht das dann auch kulturpolitisch aus. Verknappt und beschleunigt. Das führt leicht in sehr seichte Wasser. Dazu fällt dann nicht einmal mehr auf, daß sich Teile des Kulturvölkchens inhaltlich korrumpiert haben, davon wiederum Teile einen markanten Rechtsruck vollziehen mochten etc. Das regt mich nun nicht weiter auf. Es hat sich hat prozeßhaft und gut sichtbar entwickelt, birgt keine Überraschung.
Ich bin derzeit stark mit der Entwicklung des Archipels befaßt. Unser neues Forum für Kunst und Kultur. Davon war mein Tun im 2024er Jahr bestimmt. Wesentliche Grundlagenarbeit bündle ich im Themenspektrum der „Konferenz in Permanenz“. Da sieht man auch die Praxisschritte zum Genre-Bogen „Volkskultur, Popkultur, Gegenwartskunst“.
Da steirische Kulturpolitik derzeit auf eher fahrlässige Weise unter das Motto „Zwischen Tradition und Moderne“ gestellt wurde, fiel mir auf, daß meine Branche schnarcht. Es sind zwar die ewigen Geldsorgen der Anlaß für Petitionen, aber was denn die Moderne sei und wo wir dazu heute stehen, das finde ich momentan in keiner Debatte. Deshalb hier meine Leiste „Steiermark 2024“, denn es besteht großer Klärungsbedarf.
Im Moment beschäftigt mich noch sehr ein großer Mythos unserer Kultur. Dem gehe ich hier nach: „Die Krippe“ (Volksfrömmigkeit und Brauchtum). Es ist für mich ziemlich spannend, dieses Motiv mit Querverweisen auf unsere Sozialgeschichte etwas tiefer auszuleuchten. Nicht zu vergessen, welch feine Session wir eben mit unserem Buch „An solchen Tagen“ im Verlagshaus der Grazer Edition Keiper hatten. das lief derart rund und lebhaft, da beneide ich mich selbst: [Link]
+) Der Archipel
+) Die v@n-site