Von Monika Lafer
Der Zeit.Raum, den es seit 2021 als autonomes Kunstprojekt gibt, wurde 2023 als Schnittstelle zwischen Kommune, autonomer Kunstarbeit und Wirtschaft definiert. Anlass war der von Kulturreferent Karl Bauer konzipierte Kunsttrail Region Gleisdorf.
Als Konvergenzzone (Martin Krusche) treffen hier Ideen und Vorhaben aufeinander und finden ihren Ausdruck, wie etwa die Verzweigung zum Amselsturm (die von Eva Surma kuratierte feministische Ausstellung in Großklein), um nur ein Beispiel zu nennen.
Doch ist es auch wichtig, Kunstschaffende aus unserer unmittelbaren Nähe zu zeigen. Vor allem, wenn wir auf ihren Vorleistungen aufbauen.
Eine dieser Pionierinnen ist Herta Tinchon. Sie erlebte den Wandel der Kunst in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts und berichtet, dass die Arbeiten Picassos in ihrem Umfeld für große Aufregung im negativen Sinn sorgten. Und auch über ihren eigenen Zugang zur Malerei musste sie sich anhören: „Du mit deinen Schmierereien!“
Ein Werk aus 1993 mit dem Titel Verschlungene Spur – es ist eine Radierung der Gleisdorfer Künstlerin Herta Tinchon, Jahrgang 1931 – wird hier als Original gezeigt.
„Das Freie im malerischen Ausdruck – dabei fühle ich mich am wohlsten.“ Grafische Arbeiten Tinchons mit ungegenständlichem Inhalt zeigen hohe Qualita?t in ihrer Komposition. Es handelt sich um Radierungen, wo unter anderem der Pinsel gezielt zum Einsatz kam.
Druckgrafik ist ein wichtiger Bestandteil des Oeuvres der Künstlerin, zumal diese Werke die Arbeitsweise und Anliegen Herta Tinchons gut transportieren: Variantenvielfalt und in die Tiefe arbeiten. Zudem zeigen die Blätter eine immense Schaffenskraft, die eine starke Fokussierung auf die künstlerische Arbeit voraussetzt. Dieses Blatt wurde bereits in ihrem Katalog Spuren finden anlässlich Tinchons 80. Geburtstag 2011 vorgestellt.
Kontext
+) An solchen Tagen: Die Anderen (Kontext und geistiges Klima)
Übersicht
+) Zeit.Raum (Das Projekt)
++) Lafers Episoden
+) Konvergenzzone
++) Amselsturm
