Ich bin für Konzerte auf dem „Mäuseklavier“ nicht zu haben. Was immer anderen mit ihren Mobile Phones gelingt, mit meinen Fingern ist da nicht viel auszurichten.
Hinzu kommt, daß mir diese handlichen Devices zu viele Kommunikationskanäle aufmachen. Ich erspare Ihnen und mir eine Aufzählung der Leitungen, über die einen Nachrichten erreichen können. Mir scheint außerdem, SMS ist das neue Fax, also veralteter Krempel und daher kaum noch in Verwendung.
Der Fortschritt überrennt mich. Was mir alles durch den Kopf geht und was ich in Texten weiterreiche, ist gesamt nicht mobiltelefontauglich. Das sprengt so kleine Tastaturen und Displays. Mein etwas antiquierter Standpunkt: Büro ist Büro. Aus gutem Grund.
Gedanken müsse ausgebreitet werden können. Da ist dann Platz zum Grübeln, Formulieren, Adaptieren. Soll ich glauben, derlei wäre auf dem Winzlingsdisplay von Mobiltelefonen ebenso machbar? Ich glaube es nicht.
Aber ich bestaune, was anderen damit gelingt, während ich unter der Hitze stöhne, die komischerweise schon tagelang am späten Nachmittag höher ist als zu Mittag. (Meine High Noon-Stereotypie kann ich mir einrexen.) Dafür erlebe ich rund um 4:00 Uhr morgens die wohltuendste Kühle.
Ich habe mir freilich auferlegt, nicht über die Hite zu klagen, denn es ist gerade… August. Also Hochsommer. Und ich mache langsamere, doch unbeugsame Schitte, um das geplante Tagespensum an Arbeit zu erledigen. Wir gehen auf die Archipel-Premiere zu.
Richard Mayr und Willem Krauss nehmen gerade ein paar Feinabstimmungen vor. Die Plakate sind unterwegs. Das eine oder andere Quartier will noch beschafft werden. Es ist dieses merkwüdige Schweben in den Arbeitsschritten, bevor eine große Session über die Bühne gehen kann.