Die G-Klasse war einst im Nutzfahrzeugbereich angesiedelt. Das hat sich geändert, wie etwa eine österreichische Website deutlich macht.
Zwar ist der aktuelle W463 wesentlich größer als ein früher Puch G, aber das Marketing listet ihn im Web unter „passengercars/models/suv/g-class“. Die PR-Leute haben ihn mittlerweile hymnisch besungen, als ginge es um einen Eintrag in ein Buch mit Europas Heldensagen.
Da lese ich zum Beispiel „Stronger than time.“ oder „Die G-Klasse. Legende aus Leidenschaft.“ Etwas nüchterner klingt: „Die G-Klasse ist einzigartig. Wir sind stolz darauf, diese Legende on- und offroad zu bringen…“ Geradezu charmant: „Made in Austria, bereit für die ganze Welt.“
„Mit der Legende ins Gelände.“ würde in jener Preisklasse vermutlich nicht grade allen Besitzenden einfallen, aber „Gebaut für das unendliche Abenteuer.“ klingt fröhlich, da der Alltag bei uns in vielen Städten eine Verkehrsdiche bietet, da sehnt man sich bei „Stop and go“ vermutlich nach Abenteuer und Weite.
Wie erwähnt, die aktuelle G-Klasse wirkt geradezu riesig, wenn man daneben einen frühen Puch G einparkt. Aber was ist groß und wie groß ist groß? Ich denke, der Radstand macht es durchaus anschaulich.
Von den unmittelbaren Vorgängern im Werk kommt der Steyr-Puch Haflinger auf handliche 1.500 mm Radstand, die lange Version auf 1.800 mm. Friedrich Ehn nennt für die frühen Pinzgauer, die Vorserie und den Typ 710, einen Radstand von 2.200 mm.
Ich hab in vorangegangenen Notirzen den adaptierten Steyr 100 des Welteisenden Max reisch genannt, ein 4×2-PKW mit einem Radstand von 2.600 mm. Der spätere Steyr 1500, ein LKW, steht auf 3.250 mm.
Das Mercedes-Set | |
Mercedes Typ G5 (W152), 1937: | 2.530 mm |
Puch G, 1979: | 2.400 mm |
Mercedes G-Klasse (W463), aktuell: | 2.890 mm |
Die bedeutenden Klassiker | |
Willys MB, 1942: | 2.033 mm |
Land Rover Series I, 1948: | 2.033 mm |
Was von Ferdinand Porsche stammt | |
VW Typ 82 (Kübel), 1940: | 2.400 mm |
VW Typ 166 (Schwimmer)1942: | 2.000 mm |
Der Grundsatzvertrag für die Kooperation der Grazer mit Daimler-Benz wurde übrigens 1973 unterschrieben. Ursprünglich war dabei übrigens gedacht, den Geländewagen in Steyr zu bauen, um die durch große Konkurrenz bedrängte LKW-Produktion zu stärken. Es kam anders…
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