Es ist eine der ungewöhnlichsten Brücken, von denen ich je gehört habe. Die Kawazu-Nanadaru Rupu-kyo. Eine Doppelspiralbrücke bei Kawazu auf der Izo-Halbinsel Japans.
Dieses Bauwerk an der National Route 414, ist eine Konstruktion, auf die ich mehrmals hinschauen mußte, um einen Eindruck zu bekommen, wie das funktioniert. Die Höhe von 45 Metern macht klar, welcher Niveauunterschied da in einem Durchmesser von 80 Metern überwunden wird.
Das läuft über rund einen Kilometer Fahrbahn (1,064 Meter). Da fährt man im Uhrzeigersinn hinunter. Und weshalb dieser Aufwand? Um Passagen der Bergstrecken zu schaffen, wurden ursprünglich Haarnadelkurven gebaut. Man kennt das auch aus Österreichs Alpen. Wenn da eine Fuhre zu lang ist, etwa ein Bus, muß umständlich reversiert werden und der Verkehr steht.
Doch in Japan mit seiner Erdbebenhäufigkeit wurde ein anderer Grund für diese Lösung ausschlaggebend. In einem Erdrutsch waren die Straßenstücke und Haarnadelkurven jenes Abschnittes untergegangen. Die Reaktion auf das 1978er Izu ?shima Erdbeben sieht man hier. Offenbar eine robustere Lösung.
Ich war dann überrascht zu entdecken, daß es rund um die Welt derlei Spiralbrücken gibt. Eine Bauweise, die ich bisher nicht bemerkt hatte. Griechenland, Spanien, Australien, USA, selbstverständlich China, aber auch die Schweiz haben Beispiele.
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