Tesserakt: Das Quartett

Wir gehen in eine Praxis des Kontrastes, um eine komplexe Erzählung aufzufächern, die sich mit anderen Ereignissen verzahnt.

Die Lafnitz berührt das Borckenstein’sche Betriebsgelände

Monika Lafer ist eine rastlose Pendlerin zwischen Basisarbeit und Metaebene. Eine aktive Malerin, die sich auch mit Objekte und Prozessen befaßt. Zugleich erkundet sie als Kunsthistorikerin solche Genres ebenso über andere Zugänge. Da mischen sich Geschichtskenntnis und Gegenwartssinn.

Richard Mayr ist ein in der Wildnis erprobter Fotograf, der laufend zwischen ganz unterschiedlichen Terrains hin- und herzieht. Das kann Schneeschuhe oder Wathosen verlangen, eine Windjacke allemal. Speziell durch seiner Natur- und Tierfotografie war für ihn schon reichlich Gelegenheit, sich in zäher Geduld und Detailbetrachtung zu üben.

Günther Pedrotti hat eine annähernd obsessive Beziehung zu Gewässern und widmet sich dem in Formen einer Konzeptkunst. Das verzahnt sich mit seinem Interesse an Geschichte, was schließlich eine fundierte Kenntnis der Region ergibt. All das bündelt er gelegentlich in kollektiven Verfahrensweisen.

Ich bin primär Autor, im Kern Lyriker, aber in meiner Konzeptarbeit auch mit anderen Genres verwoben. Auf diesem Weg entfaltet sich eine Art der permanenten Erzählung, die notwendigerweise multimedial umgesetzt wird. Die Aspekte der Gegenwartskunst bleiben dabei, wie Neuronen in der Quantenphysik, vorzugsweise nur für Augenblicke bestimmbar.

So macht dieses Quartett Wechselwirkungen möglich, in denen ein Thema komplex aufgefächert werden kann. Die Hintergrundfolie dazu ist mit der Geschichte von rund 200 Jahren permanenter technischer Revolution beschriftet.

Eine Stelle an der Raab nahe der Felber-Mühle

Dabei läßt das Betrachten einer Matrix der Gewässer einerseits deutlich werden, was die Region sozialgeschichtlich geprägt hat. Andrerseits wird plausibel, daß Natur und Technik keineswegs getrennte Sphären sind.

Werkzeuge und Systeme
Indem der Mensch seine Organe um Werkzeuge erweitert und diese stellenweise zu Systemen ausgebaut hat, sind die Zusammenhänge manifest. Das bringt uns als Spezies gleichermaßen Vorteile, wie es auch Quelle von wachsenden Problemen ist. In diesem Zusammenhang mag deutlich werden, daß wir nicht eigentlich damit befaßt sind „die Natur“ zu retten, sondern die Lebensbedingungen unserer Spezies.

Das mag für uns im Augenblick auch bedeuten, daß wir die Industriegeschichte mit Mitteln der Kunst bearbeiten, um sinnliche Eindrücke zu schaffen, was diesen fundamentalen Umbruch ausmacht, der die Menschheit aktuell bewegt, wo wir von der Vierten Industriellen Revolution sprechen.

Wir gehen als Quartett jetzt in eine Konsolisierungsphase, um dann herauszuarbeiten, was die Schnittstellen mit den anderem aktiven Personen im Neudau-Projekt angeht.

+) Tesserakt (Das Quartett. Ein Neudau-Projekt.)
+) Das Neudau-Projekt (Übersicht)

Postskriptum
Mit Monika Lafer hab ich bei „Die Natur Mensch. Eine Annäherung.“ schon am Thema gearbeitet. Mit Richard Mayr arbeite ich vor allem am Themenkomplex Raab (der Fluß) und den sich daraus ergebenden Querverbindungen. Günthr Pedrotti bringt derzeit seine aktuelle „Wasserbiennale“ auf den Punkt.
+) Die Matrix der Gewässer (Übersicht)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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