Lange Nacht der Museen
Martin Krusche über die Vierte Industrielle Revolution: Ist sie bloß ein Schlagwort oder umfassende Realität?) Eine Standortbestimmung in diesem fundamentalen Umbruch vor dem Hintergrund der Puch-Historie. Autor Martin Krusche bringt einen Überblick im Plauderton.
Am 1. Oktober 2022
Ab 19:00 Uhr (Geöffnet ab 18:00 Uhr)
Puchmuseum Judenburg
In diesem Zusammenhang wird ersichtlich, welchen Wert die Szene der Sammler und Schrauber hat, um Kompetenzen zu sichern, welche von der Wirtschaft immer weniger gebraucht werden und zu verschwinden drohen. Damit wird die Bedeutung eines Engagements beim Erhalt des rollenden Kulturgutes klarer.
So erhellt sich auch die Bedeutung eines Museums, denn wir Menschen sind nicht dafür gemacht, als virtuelle Wesen miteinander bloß in Telepräsenz zu existieren. Wir brauchen reale soziale Begegnungen. Das verlangt konkrete, leicht auffindbare Orte.
Beachten Sie bitte!
Die Handfertigkeiten und Problemlösungskompetenzen guter Handwerkerinnen und Handwerker benötigen wir nicht bloß, um Dinge herzustellen und Gebrauchsgegenstände zu warten. Diese Qualitäten haben auch grundlegende soziale und kulturelle Bedeutungen, weil sie uns lehren, wovon reale Dinge handeln, die wir nicht mit Wischbewegungen auf einer Benutzeroberfläche manipulieren können.
Der Themenbogen in Stichworten
+) Erste Industrielle Revolution: Johann Puch beginnt mit einer kleinen Werkstatt seinen Weg in die Selbständigkeit und setzt Schritte, aus denen eine Fabrik entsteht; das Stammwerk („Einser-Werk“)
+) Zweite Industrielle Revolution: Mit sogenannten Halbautomaten und Automaten wird die Produktion größerer Stückzahlen möglich, eine Automatisierungswelle setzt ein. (Die Ausläufer dieser Ära haben wir alle schon miterlebt.)
+) Dritte Industrielle Revolution: Das ist die „Digitale Revolution“. In den Grazer Puchwerken werden so manche Ingenieursleistungen mit programmierbaren Taschenrechner erbracht. Das Computerzeitalter gewinnt weltweit an Breite und Tiefe, EDV-gesteuerte Systeme setzen sich durch.
+) Vierte Industrielle Revolution: Eine neue Automatisierungswelle handelt von selbstlernenden Systemen: Maschinen lernen von Maschinen, Gegenstände kommunizieren eigenständig miteinander etc. „Künstliche Intelligenz“ hilft uns, die unermeßlichen Informationsmengen zu nutzen.
Eine Debatte im Rahmen von Martin Krusches nächstem Langzeit-Projekt „Fahrenheit reloaded“. (Fotodokumentation: Richard Mayr)