Fotograf Gernot Muhr, überdies ein aktiver Musiker, ist mit den Schritten in die Kunst gründlich vertraut. Das bedeutet eine Vertrautheit, dank der man sich in der Nähe vom Künstler anders und unbefangener bewegen kann, als Menschen, sie solche Professionen bestaunen. Hier ein Muhr-Foto, das uns Chris Scheuer bei der Arbeit zeigt. [Große Ansicht]
Wenn der Blick auf die Welt durch die Erfahrungen eines versierten Künstlers scharfgestellt wird, entsteht an manchen Stellen eine markante Unschärfe, durch die etwas deutlich wird, das vorher kaum sichtbar war. Sie denken, das sei paradox?
Mag sein! Aber unsere Wahrnehmung ist nicht prinzipiell auf die Schärfe eine Zielfernrohrs abgestellt. (Diese bleibt Option.) Was in uns vorgeht, verdankt sich oft dem absichtslosen Schauen. Daraus können nächste Klarheiten entstehen. Dazu sind manchmal ganz andere Qualitäten nötig als die Tiefenschärfe einer geschliffenen Optik.
Das ist dann zum Beispiel, was ein Künstler leistet. Er bietet Ihnen Wahrnehmungserfahrungen an, die ganz außerhalb von Alltagserlebnissen liegen. Damit schöpft er aus Quellen, die uns prinzipiell allen offenstehen. Aber nur ein Bruchteil unserer Mitmenschen nutzt diese Zugänge derart radikal, wie das Künstler in den meisten Fällen tun.
Wir verwenden unsere verfügbare Zeit eben auf ganz verschiedene Metiers und Tätigkeitsbereiche. Chris Scheuer hat den Lockdown genutzt, um intensiv zu arbeiten. Nun zeigt er die Ergebnisse dieses Schaffens in einer Ausstellung, die am Freitag, dem 26. Juni 2020, um 18:00 Uhr eröffnet wird. Es ist der Auftakt einer dreitägigen Ausstellung. Die Einleitung: „Martin Krusche spricht: Die Kunst schweigt nie!“
Der Ort: Schloss Freiberg, Ludersdorf 30, 8200 Ludersdorf-Wilfersdorf. Siehe dazu auch: [Link]