Sie war „froh und glücklich“, als Sebastian Kurz Kanzler wurde. Das „ganze Land“ habe sich „irgendwie zum Positiven verändert“, es sei eine „gute, gute Aufbruchstimmung“ gewesen. Christiane Hörbiger meint, wer das anders einschätzt und die Regierung Kurz schließlich beendet sehen wollte, sei von „Haß und Neid“ angetrieben worden, habe damit „die ganze Republik in Frage gestellt, beziehungsweise in schlechte Zeiten geführt“. ( Die Quelle: Ö24 news)
Eine erstaunliche Ansicht. Ich sehe nämlich das Gegenteil, finde die Res publica sei genau dadurch bestätigt, daß man eine Regierung auch zum Rücktritt bewegen könne, wenn es dazu gute Gründe gibt, von denen inzwischen immer mehr ans Tageslicht kommen.
Frau Hörbiger hofft „von Herzen, Sebastian Kurz, daß sie triumphal zurückkommen werden“. Das ist ein wenig gruselig. Der Triumphator, dessen Regierungsgewalt man nicht beenden kann, ist eine Figur aus jenen Tagen, in denen die Eltern von Frau Hörbiger sich politisch exponiert hatten. Das war keine Glanzzeit Österreichs.
Ferner sollte der Dienst an Staat und am Volk überhaupt nichts Triumphales haben. Das Thema hat sich eigentlich seit Dschingis Kahn und Alexander dem Großen inzwischen so langsam erledigt. Will Österreich sich als zukunftsfähig erweisen, dürften in der Politik ganz andere Qualitäten gefragt sein als die lenkende Hand eines Helden, der sich in das Rad der Geschichte wirft. Solche Helden taugen bloß noch für Schmonzetten.
Frau Hörbiger will aber „unser kleines geliebtes Österreich“ ausdrücklich in die Hände von Kurz legen. „Und wir werden wieder zurückkommen. Ganz sicher.“ Das ist unanständig und spottet der Demokratie, die eine repräsentative Demokratie ist.
Hörbigers gehabte Verdienste auf dem Feld der Kunst sind bei all dem bedeutungslos, denn sie trägt ihre dort erworbene Popularität auf den Marktplatz der Politik. Was als ihre private Meinung unantastbar wäre, steht öffentlichen zur Debatte, weil sie ihre Gedanken via Massenmedien verbreitet hat.
Da schwärmt eine Salondame für einen jungen Herren, welcher in Österreich weltberühmt ist. Sie outriert dabei, als stünde sie auf einer Provinzbühne. Sie bedient jenen Boulevard, auf den sie sich von einem bewegten Leben hat geleiten lassen. Jüngere Filmtitel aus ihrer Biographie illustrieren das.
Eine kleine Auswahl gefällig? 2010: Luises Versprechen, 2011: Das Glück ist ein Kaktus, 2011: Therese geht fremd, 2012: Oma wider Willen, 2013: Schon wieder Henriette, 2018: Einmal Sohn, immer Sohn, 2018: Die Professorin – Tatort Ölfeld. Das wäre einer Jeanne Moreau nicht passiert. Es klingt eher nach Brigitte Bardot.