Kulturspange, Phase III

Die Kulturspange ist nun in ihrer dritten Phase angelangt. Das führt einserseits markant an die kulturelle Basisarbeit in der Region zurück. Das zeigt andrerseits ein Stück Praxis dessen, was wir über Jahre mit „Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft“ überschrieben haben.

15jul23_kulturspangeDamit ist eine kollektive Kulturpraxis gemeint, in der auch Wirtschaftstreibende für sich eine aktive Rolle finden, statt bloß als mögliche Sponsoren angesprochen zu werden. Dabei sollten Projekte entstehen, die ein angemesen hohes Niveau haben, um auch im Disput mit der Wissenschaft zu bestehen.

Ursprünglich hätten die letzten drei Jahren solche Ansätze im Kulturpakt Gleisdorf verfolgt werden sollen. Die Kulturspange war in ihre Phase zwei angelegt, diese Entwicklung mit überregionalen Bezugspunkten auszustatten, also das Geschehen über die Region hinaus, auch in andere Länder, zu verzweigen.

Dabei hat uns freilich weder die Kooperation mit dem TIP Tourismusverband auch nur einen einzigen Betrieb ins Boot gebracht, noch hat eine regionale Community Kunstschaffender gezeigt, daß ihnen an mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation läge, wo dann eine Kommune mit ihren Ressourcen andocken könnte.

Also haben wir den Kulturpakt Gleisdorf hinter uns gelassen und die Kulturspange neu ausgerichtet. Die Aufgabenstellung in Kurzfassung:
+) Angelpunkt des Geschehens ist die Gegenwartskunst.
+) Es geht um die Erprobung und Etablierung einer kollektiven Kulturpraxis,
+) die der Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums neue Perspektiven eröffnet.
+) Dabei sollen relevante Themen erschlossen und daraus Projekte abgeleitet werden,
+) die wir teils mit künstlerischen Mitteln bearbeiten,
+) bei denen aber auch Wirtschaftstreibende für sich einen interessanten Part finden, um sich mit ihren Kompetenzen einzubringen,
+) auf daß eine Gesamtentwicklung in Gang komme,
+) bei der Gemeinden unserer Region andocken möchten.

Staat, Markt und Zivilgeselslchaft auf einem Bild; von links: Bürgermeister Peter Moser (Ludersdorf-Wilfersdorf), Künstler Winfried Lehman (Fokus Freiberg) Und Unternehmer Ewald Ulrich (Ana-U)

Staat, Markt und Zivilgeselslchaft auf einem Foto; von links: Bürgermeister Peter Moser, Künstler Winfried Lehman (Fokus Freiberg) Und Unternehmer Ewald Ulrich (Ana-U)

Das ergibt eine ragionale Praxis in der Kooperation von Staat, Markt und Zivilgesellschaft, also von Politik & Verwaltung, Wirtschaft und Privatpersonen bzw. Vereinen.

Der besondere Akzent liegt auf der Kooperation, was bedeutet, unterschiedlich starke Instanzen schaffen zu einander Augenhöhe und gehen kooperativ an relevante Themen, Aufgabenstellungen heran.

Die klassiche österreichische Antwort darauf wäre nun: „Das finde ich ganz super. Aber das wird leider nicht gehen.“

Zeitgemäßes kulturelles Engagement verlangt dagegen, so etwas gehend zu machen. Dazu ist es freilich unverzichtbar, daß ausnahmslos alle beteiligten Instanzen bereit sind, ihre Positionen und Modi zu überprüfen, um gegebenenfalls eine neue Gangart zu erproben.

Geht das! Ja, das geht. So viel steht inzwischen fest. Die Kulturspange in der ersten Praxisphase ihres dritten Abschnittes ist wie folgt formiert:

+) Den Angelpunkt bilden der kultur.at: verein für medienkultur in Kooperation mit Kunst Ost. (Standort Gleisdorf)
+) Das regionale Gegenüber bildet die Kulturinitiative Fokus Freiberg (Standort Ludersdorf-Wilfersdorf)

+) Über das Projekt „Fiat Lux“ [link] sind die Unternehmen Ana-U und WiGL-Design im Boot. Die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf und Bürgermeister Peter Moser tragen das mit
+) Über das Projekt „Mythos Puch“ [link] ist der Gewerbepark Albersdorf-Prebuch im Boot. Die Gemeinde Albersdorf-Prebuch und Bürgermeister Robert Schmierdorfer tragen das mit
+) Siehe dazu auch: „Regionale Kulturarbeit neu“ [link]

Dieses Setting werden wir noch ausbauen. Wir sind mit weiteren Bürgermeistern im Gespräch. Das ist ein Prozeß im Sinne der Eigenständigen Regionalentwicklung. Diesbezüglich kooperieren wir mit Iris Absenger-Helmli, der Geschäftsführerin der Energieregion Weiz-Gleisdorf (Standort Weiz).

In Sachen Regionalentwicklung; von links: Bürgermeister Robert Schmierdorfer, Geschäftsführerin Iris Absenger-Helmli, Geschäftsführungs-Assistent Christian Hütter und Bürgermeister Peter Moser

In Sachen Regionalentwicklung; von links: Bürgermeister Robert Schmierdorfer, Geschäftsführerin Iris Absenger-Helmli, Geschäftsführungs-Assistent Christian Hütter und Bürgermeister Peter Moser

Zu einigen Bezugspunkten im Landeszentrum gehört unter anderem das Johann Puch Museum Graz, da wir aus der Region heraus unter anderem mit Technologie- und Mobilitätsgeschichte befaßt sind.

In der Entfaltung dieses komplexen Vorhabens ziehen wir den Projekthorizont von der Kunst über Handwerk und Design bis zum bisher wenig beachteten Thema „Volkskultur in der technischen Welt“; bei insgesamt besonderer Berücksichtigung der neuen Technologien mit ihren computergestützten Systemen.

+) Die Kulturspange [link]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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