ich denke seit einer weile wieder über die „avantgarden des blühens“ nach. ein motiv, das ich 2005 in einem architektur-projekt eingeführt habe. damit meine ich jene menschen, die durch ihren tatendrang, ihre ideen und emotionen etwas weiterbringen, wo in vermutlich ganz üblichen konjunkturen wirtschaftliche situationen eigentlich absacken.
manchmal sind es stadtviertel, manchmal ganze ortschaften, die ökonomisch einbrechen, strukturverluste erleben. wodurch kommen solche bereiche wieder in schwung? na, durch menschen, deren ambitionen und vorstellungen praktisch über das hinausrechen, was alltäglich „a g’schäft“ sein mag. (das hat meist auch mit eienr klaren identität zu tun.)
solche menschen zeigen zuweilen eine neigung zu künstlerischen praktiken oder zusammenhängen. dem ist dann mitunter ein außerberufliches engagement gewidmet. wo ich jetzt hin möchte? da hin, daß solche menschen eben auch eine aktive rolle im kulturellen geschehen eines gemeinwesens spielen.
hier etwa die unternehmerin jaqueline pölzer (im gespräch mit techniker michael toson). bei ihr werden wir im kommenden „april-festival“ eine station unseres „kuratorium für triviale mythen“ realisieren.
oder andreas turk (hier ebenfalls im gespräch mit toson). er ist einer der geschäftsführer von „ingenos.gobiet“, zugleich ein leidenschaftlicher fotograf. es geht in seinem leben also keineswegs bloß um’s geschäft, das er sehr erfolgreich zu führen versteht.
genau das, nämlich geschäftssinn und leidenschaft für fotografie, teilt er mit richard mayr, dem hausherrn der „stadtapotheke“ in gleisdorf. nun habe ich mich mit turk, mayr und dem unternehmer franz lukas verständigt, letzterer ein inspirierter büchsenmacher und … genau! fotograf.
ich habe die männer gefragt, ob sie geneigt wären, als trio einen beitrag zu erarbeiten im sinne meiner vorstellung: diese region ist eine „erzählung, die sich selbst erzählt“; und zwar durch die menschen, die hier leben und handeln.
sie haben ja gesagt. eine sehr spannende aussicht, daß es hier zu statements, eventuell dialogen kommen kann, die eben diesmal nicht einfach auf diskursiver ebene stattfinden, sondern auch andere ausdrucksmittel einbeziehen.
der auftakt eines prozesses, in dem wir aus der arbeitswelt heraus zu künstlerischen feldern hin verzweigen. ich bin sehr neugierig, wohin uns das führen wird!
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