Vorwort: Wir machen gerade die quasi amtliche Fassung der Archipel-Website klar. Das Studio Krauss hat ein Webdesign geliefert, zu dem ich nun Beiträge verfasse, damit die Startkonfiguration interessant wird. Das geschieht im Hintergrund und handelt zum Beispiel von Glossen wie der folgenden.
Ich hab in den 1970er Jahren meine ersten praktischen Erfahrungen gemacht, was Journalismus sei. Als Voluntär bei der Tageszeitung „Neue Zeit“, die schon lange nicht mehr existiert.
Damals war man als junger Schnösel keine billige Arbeitskraft. Altmeister wie Alfred Seebacher-Mesaritsch haben mich und meine Texte laufend ins Gebet genommen. Das handelte etwa vom Prinzip des voraussetzungslosen Schreibens.
Die Anforderung: Ich darf nicht voraussetzen, daß Lesende etwas schon wissen. Der Text muß es klar machen. (Heute würde ich es so ausdrücken: Begründen statt verkünden.)
Nun habe ich mir sagen lassen, es sei nicht allgemein bekannt, was ein Feature ist. Da bestehen mehrere Möglichkeiten. Falls ich mir eine High Fi-Anlage, einen Staubsauger oder ein neues Auto kaufe, möchte ich wissen, welche Features das Teil hat: Merkmale, beziehungsweise Eigenschaften.
Falls die „Chieftains“ ein Konzert geben, „featuring Van Morrison“, dann weiß ich nicht nur, daß es sehr irisch und lyrisch wird, die Gruppe holt Van The Man als Spezialgast dazu, rückt ihn ins Blickfeld.
Haben Sie je ein Radiofeature gehört? Also eine Reportage in eher feuilletonistischer Art, bei der eine Person oder ein Thema besonders beleuchtet wird. (Muß ich erklären, was Feuilleton bedeutet?) Wenn wir also hier, im Archipel, Features veröffentlichen, dann haben wir etwas zu berichten, dem wir spezielle Aufmerksamkeit wünschen. Ihre Aufmerksamkeit!