Der Poster-Job ist im Raum Gleisdorf und in der Kleinregion für uns eine eher gesellige Sache, denn Richard Mayr kennt sehr viele Menschen, die uns Zugänge ermöglichen.
Ich mache ihm dabei den Wingman und schneide Klebestreifen von der Rolle, versuche so dazustehen, daß sie sich mühelos von meinem Daumen abnehmen lassen.
Die Gluthitze läßt einen fast annehmen, man wäre wo auf Urlaub. Fehlen bloß ein paar Zikaden in den Bäumen. Naja, das Meer ist auch etwas weiter weg. An einer Stelle mochte das prüfende Auge dann bemerken: andersrum aufgehängt könnte man das Plakat besser lesen. Also: Zugriff!
An den „Büchertankstellen“ kann ich nicht vorbei, ohne nachzusehen, was gerade da ist. Beim Gemeindezentrum von Hofstätten fiel mir eine alte Kazanzakis-Aufgabe zu. Natürlich hab ich den Sorbas mitgenommen. (Paßt prima zur Tageshitze. Jetzt höre ich auch die Zikaden.)
Dann der barocke Opel Olympia bei einer unserer Stationen. So kam er 1950 auf den Markt. Da war die Volksmotorisierung Richtung massenhaftem Privatbesitz von Automobilen noch nicht in Gang gewesen.
Ich höre immer öfter, es werde auch bei den Autos stark Richtung Share Economy gehen: benutzen statt besitzen. Seit Richard und ich auf der Welt sind, folgt ein Paradigmenwechsel dem anderen und dauernd sind neue Orientierungen nötig. Es ist ein wenig ermüdend.
Anders ausgedrückt: An wie vielen Diskursen kann man eigentlich simultan teilnehmen, ohne völlig in Geschwätzigkeit abzurutschen? Ich muß das für mich neu sortieren, weil es mir einfach nicht möglich ist, zu allem, das mich bewegt, eine halbwegs fundierte Kenntnis zu erlangen. Geht nicht. Zu viel Zeugs.
Ich ahne schon, ich werd erst einmal auf die Kunst und die Kulturpolitik konzentriert bleiben. Die Gründe mögen naheliegend erscheinen, Der Archipel entwickelt sich vorzüglich…