Konvergenzzone: Amselsturm

Autorin Eva Surma präzisierte nun die Dramaturgie für den 8. August 2024. Da wird im GÄZ des südsteirischen Großklein der „Amselsturm“ eröffnet.

Eva Surma (links) und Siegi Kleindienst (Foto: Roswitha Ranz)

Sie traf sich dazu mit Malerin Siegi Kleindienst, Autorin Roswitha Ranz und Maler Heinz Payer, der das Ergebnis des Meetings notiert hat. Damit ist der Fahrplan für den Abend nun skizziert. Ich schrieb an Payer: „von sekretär zu sekretär: werter kollege! verbindlichen dank für die nützliche aufzeichnung! wir zwei werden noch aushecken, wie unser part im live-geschehen angelegt sein sollte.“

Das quittierte er so: „Lieber herr sekretär / Wir beide habens wahrlich schwer, / im feminismus pur / Bleibt uns nur eine schmale spur / mit wort und tat und allerhand / uns zu erklären und referieren / Was referenz denn sollte sein / doch noch viel mehr / nicht sollte sein / Drauf laßt uns einen ort nun finden / Wo wir beide ungestört / Zusammenkommen und bereden / Wie und was wir dort vertreten.“

Das heißt folglich, wir Jungs, patriarchale Restposten im Geschehen, werden weiter konspirieren, um dem Bereich „Official Bootleg“ klare Konturen zu verpassen. Unser (Teil-) Thema „Knarre und Karre“ hat jetzt auch eine Verzweigung zurück in den „Zeit.Raum“ von Gleisdorf.

Von links: Eva Surma, Siegi Kleindienst, Roswitha Ranz und Heinz Payer.

Dazu habe ich notiert: „Historisch betrachtet würde ich für uns geltend machen, daß es der Gräf & Stift des Grafen Harrach wäre, in dem Thronfolger Erzherzog Ferdinand mit seiner Sophie gesessen hatte, als in Sarajevo Gavro Princip auf die beiden schoß. Mit diesem Auto und dem Browning von Princip…“ [Quelle]

…zeigt sich nun: Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer weilt gerade in Sarajevo. Er schickte mir von dort ein passendes Foto, das an jenem Platz nahe der Lateinerbrücke entstand, wo Princip geschossen hatte.

Daran knüpfte sich damals ein Schwall von Ereignissen, die Europa verändert haben. Selbstverständlich ist es angebracht, daß wir dieses ganze Zeitfenster im Fokus haben. Da entfalteten sich einst auch neue Varianten der vorherrschenden Männerkultur. Das Ausreifen der Schwarzen Korps, erst im 19. Jahrhundert als Freikorps, dann im 20. Jahrhundert als SS-Verband. (Das Ideal des „soldatischen Mannes“.)

Wirkmächtige Hintergrundfolien unserer Gegenwart. Beides müssen wir entschlüsseln können, die historischen Zusammenhänge und unsere beschleunigte Gegenwart. Ich denke, Surmas „Amselsturm“ entwickelt sich grade zu einer prozeßhaften Erzählung, die ins nächste Jahr hineinführen wird.

+) Amselsturm
+) Official Bootleg
+) Zeit.Raum: Karre

Karl Bauer: Post aus Sarajevo.

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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