Es zählen Inhalte

Werte Kolleginnen und Kollegen!

Ich bemühe mich annähernd täglich um informative, nützliche, auch originelle Beiträge in der Facebook-Leiste von Kunst Ost. Ich sehe diesen Bereich als eine Art Feuilleton, mit dem ich andere Kommunikationskanäle unserer Arbeit verknüpfe.

Ich bin kein Laufbursche, sondern Feuilletonist.

Stimmt! Ich bin da ganz klar altmodisch und an der antiquierten Form von Zeitungsarbeit orientiert. Dieses tägliche Bemühen um neue Beiträge soll es ermöglichen, daß sich Leserinnen und Leser einfinden, laufend wieder kommen, um sich anregen zu lassen.

Ist der feine Unterschied geläufig? Ich befasse mich nicht mit Fragen nach Quote und Publikum, ich richte mich in Gedanken an einzelne Personen, eben an Leserinnen und Leser.

Sie wissen bestimmt aus eigenem Engagement in der Medienarbeit, genau das nimmt erheblich Zeit in Anspruch. Es ist eine Anstrengung um Beiträge zu dem, was ich für ein relevantes geistiges Leben halte.

Es macht mir gelegentlich Kummer, wenn ich sehe, daß hier Kolleginnen und Kollegen zwar gerne ihre Programmhinweise in eigener Sache reinschmeißen, aber sonst nichts zum Feuilleton-Charakter dieser Leiste beizutragen gedenken.

Das bedeutet, sie überlassen mir gerne den Aufwand, den quasi „redaktionellen Teil“ täglich zu betreuen, nutzen das bei Bedarf für ihre Public Relations. Es fällt ihnen nicht ein, selbst redaktionell/inhaltlich etwas beizutragen.

Damit wird unter anderem ein wichtiger Effekt ignoriert: Was der einen engagierten Person gelingt, festigt den Boden, auf dem auch andere Kulturschaffende vorankommen. Wollen Sie denn nur vorankommen? Würden Sie zur Festigung des Bodens eines geistigen Lebens auch etwas beitragen?

Bleibt es aber bloß bei solchen „Postwurfsendungen“, machen Sie mich zu Ihrem Laufburschen. Das ist keine gute Idee! Sie nutzen meine Arbeit, um das von mir hier gewonnene Publikum mit etwas Werbung zu bespielen; gemäß dem Modus „fire and forget“.

Sowas müßte ich unter anderem als Ausdruck einer kulturpolitischen Bewußtlosigkeit deuten. Der ganze Kulturbereich ist nach Corona mehr als je zuvor unter Druck. Vielleicht möchten Sie einmal darüber nachdenken, was das Synergieeffekte bedeuten und bewirken können, auch wie man sie herstellt, ohne sich dabei gleich völlig zu verausgaben.

+) Ein Feuilleton (Kulturpolitische Beiträge, laufende Debatte)

Postskriptum
Vielleicht würde Sie es lohnend finden, den Unterschied zwischen Informationen und feuilletonistischen Inhalten zu überdenken. Um ein Beispiel aus der antiquierten Zeitungswelt zu strapazieren, wie interessant finden Sie denn ein reines Inseratenblatt gegenüber einem Journal?

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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