Ich bin der entschlossene Exponent einer prozeßhaften Wissens- und Kulturarbeit, die sich in meinem Lebensraum sehr konkret manifestiert.
Aktuell können Sie die Entwicklung eines großen und komplexen Projektes zum Beispiel auf Facebook in einem eigenen Bereich verfolgen: „Der Archipel“.
Die prozeßhafte Arbeit ist hier unausweichlich auch eine kollektive Arbeitsweise nach dem schlichten Motto „Niemand ist alleine schau“. Aber das bezieht sich ebenso auf die Verfügbarkeit von Ressourcen. Wo ich benötigte Mittel auf dem Markt nicht hinreichend erwirtschaften kann, bin ich eventuell vom Förderwesen abhängig. (Der Staat leistet Kofinanzierungen.)
Der andere Weg führt zu Geschäftsleuten, die bereit sind, in Kulturprojekte zu investieren. Das Projekt „Archipel Gleisdorf“ wird von einem Konsortium mehrerer Investoren getragen; nicht zu verwechseln mit Mäzenen. Was den Unterschied macht?
Der Mäzen gibt Ressourcen, ohne Bedingungen zu stellen. Mit Investoren macht man einen Deal, bei dem der Leistungsaustausch klar definiert ist. Ich weiß, das ist für viele Kunstschaffende ein Schmerzensthema. Dazu kenne ich zum Beispiel Ausflüchte wie „Ich bin Künstler, kein Geschäftsmann“ etc.
Diese Pose handelt von der Möglichkeit einer quasi Priesterschaft: „Ich Künstler tue so wertvolle Dinge, daß ich dafür entlohnt werden sollte, ohne Bedingungen hinnehmen zu müssen.“ Kann man versuchen.
Wer als Person ausreichend charismatisch und künstlerisch hinreichend relevant ist, wird vielleicht in derlei Rang kommen können und darf sich auf solche Art von allen Belastungen, welche die künstlerische Arbeit stören, freistellen lassen. Ich kenne dazu aktuell in der Steiermark aber kein einziges Beispiel.
Was den „Archipel Gleisdorf“ angeht, sind wir inzwischen ein Kollektiv höchst unterschiedlicher Personen aus verschiedenen Milieus und Metiers. Der Klärungs- und Entwicklungsprozeß befindet sich nun im dritten Jahr.
Mein erstes Gespräch zu diesem Vorhaben fand am 26. Juli 2022 statt; und zwar mit Architekt Winfried Lechner, der Projektleiter des Archipels ist, und mit dem Pädagogen Franz Wolfmayr. Seither sind wir über ein paar Klippen und durch einige Wendungen gegangen.
Inzwischen haben wir im Stadtzentrum eine erste konkrete Manifestation des Archipels und da überdies eine „Konvergenzzone“ eingerichtet, eine Schnittstelle zwischen privater und öffentlicher Kulturarbeit.
+) Archipel Gleisdorf (Das Projekt)
++) Die Konvergenzzone
++) Der Archipel im Facebook