Routen 306: Steirische Belange

Von der „motionexpo2024“ war zu erfahren: „Bereits zum dritten Mal bietet die motionexpo als Präsentations- und Ausstellungsplattform für Mobilität einen Überblick über die Highlights bei Neuwagen, Bikes, Classic Cars und Technologie.“

Der Puch G, wie man sieht, noch mit schwarzem Kennzeichen, also schon recht lange im Einsatz.

Das brachte mir Post von Micky Tieber, dem Frontman der „Alltagsklassiker“, der sich in der Grazer Stadthalle umgesehen hatte. Dort gab es unter anderen einen eigenen „Einsatzkräftetag“. Gut für uns, denn da war die Grazer Allradgeschichte in einigen maßgeblichen Beispielen beisammen.

Der Haflinger ein AP 703, also mit dem 1.800 Zentimeter langen Radstand im Kontrast zum kurzen mit 1.500 Zentimetern.

Hier hat man bei der motionexpo2024 etwas vollmundig dahinformuliert: „Gerade die Steiermark als führende Mobilitätsregion setzt damit ein eindrucksvolles Zeichen für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Herzen Europas.“ Was genau „führende Mobilitätsregion“ meint, müßte noch geklärt werden.

Aber ganz ohne Frage ist die Steiermark reich an Talenten, denen wir sehr wesentlich verdanken, daß aus dem einstigen Armenhaus der Monarchie ein so blühender Landesteil werden konnte.

Haflinger und Pinzgauer als Referenz an 5.000 Jahre Pferdekraft.

Das hat wesentlich mit der Industriellen Revolution zu tun, die in verschiedenen Abschnitten zwischen Mechanisierung, Automatisierung und Digitalisierung von ausgezeichneten Leuten belebt wurde.

In diesem Kräftespiel zeigt sich bis heute, daß die Industrie gut bezahlte Jobs bietet, wodurch der Bedarf und Kaufkraft für Güter und Dienstleistungen zunimmt, was auch andere Branchen profitieren läßt.

Zum Steyr 380 hab ich den großen 586er Allrad seinerzeit noch live gesehn.

Fahrzeug- und Motorenentwicklung, Chipentwicklung sowie die Produktion anderer Komponenten, da rede ich also nicht bloß von den historischen Puchwerken und von Magna Steyr. Das meint auch ASVL List, Infineon und viele kleinere Fachbetriebe, die Früchte ihrer Arbeit teilweise weltweit vermarkten.

Der schlichte und klare 690er geht auf das Jahr 1969 zurück.

Das meint ebenso Forschungseinrichtungen wie „Virtual Vehicle“ oder – älter – die TU Graz, an der Nikola Tesla studiert hat. Eine Institution, die aus dem Joanneum hervorgegangen ist, das ursprünglich eine Schau- und Lehrsammlung war, um Know how in die Steiermark zu bringen (Stichwort Erzherzog Johann von Österreich).

Wenn wir also über alte Autos reden, dann stets auch über die Sozialgeschichte des Landes, in der Handfertigkeit und Werkstolz immer noch eine relevante Rolle spielen, auch wenn die Dampfmaschinen-Moderne geendet hat und wir in einer Digitalmoderne angekommen sind.

Übersicht
+) Mythos Puch IX
+) Routen (Laufende Erzählung)
+) Alltagsklassiker
++) Tiebers Bericht

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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