Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer ließ sich für einen Modus gewinnen, in dem wir uns bewußt vornehmen, die Konvergenz zwischen einer kommunalen Kulturabteilung und einer privaten Kulturinitiative zu suchen, auch zu untersuchen.
Es beginnt damit, daß wir uns vorgenommen haben, einander erst einmal zuzuhören. Was sind denn im jeweiligen Bereich die Erwartungen, Wünsche, auch berechtigten Ansprüche? Darüber hinaus ist es ebenso wichtig, in die Praxis zu kommen, also im operativen Bereich zu kooperieren.
Was erscheint dafür wichtig? Zum Beispiel das Vermeiden von Abhängigkeit. Die Beachtung von Schnittpunkten bei relevanten Themen, auch wenn man bezüglich der Verfahrensweisen vielleicht unterschiedliche Auffassungen hat.
Nach dem aktuellen Arbeitsgespräch sind wir damit nun einen wesentlichen Schritt weiter. Die Auftaktphase unserer diesbezüglichen Verständigung hatte heuer (2024) schon zur „Konvergenzzone“ geführt. Das ist ein Feld des Zusammenführens von „Archipel Gleisdorf“ (privat) und „Kunstrail Region Gleisdorf“ (öffentlich). Worauf verwenden wir nun diesen Modus im Bemühen darum, Aktion und Reflexion beieinander zu halten?
Wir gehen auf zwei Daten zu, die uns beschäftigten. Am 8. Mai erinnern wir uns an die Großdeutsche Kapitulation von 1945 und daran, daß der historische Faschismus militärisch geschlagen wurde. Ein Thema, dem wir uns im „Zeit.Raum“ schon mehrfach gewidmet haben. Am 10. Mai wird in Gleisdorf der alljährliche Europatag realisiert. Dafür ist Karl Bauer zuständig und heuer darum bemüht, dieses wichtige Thema vom Wahlkampf freizuhalten.
Mit Bezug auf a) die aktuelle Situation Europas, b) die in Österreich neu entflammte Neutralitätsdebatte und c) einige Arbeitsschritte, die wir gemeinsam schon absolviert haben, sind Bauer und ich übereingekommen, daß wir unter dem Titel „Krieg oder Frieden“ eine Themenleiste einführen und bearbeiten wollen, die offensichtlich auf den epochalen Roman von Leo Tolstoi verweist.
Das meint somit auch die Napoleonischen Kriege, nach deren Ende Europa neu geordnet wurde. Und zwar ab 1814 beim Wiener Kongress. Das Zahlenensemble 1814/1914 muß ich nun hoffentlich nicht erst erläutern. Der Große Krieg hat übrigens in Gleisdorf bis heute Spuren hinterlassen. Europa ging von Verdun, über Auschwitz, nach Srebrenica. Wer hätte da nun mit dem Überfall Rußlands auf die Ukraine gerechnet, auch mit dem Mordunternehmen der Hamas gegen Israel?
Was bedeutet es für unsere Region und für den Raum Gleisdorf, wenn die ganze Welt so in Unruhe kommt? Bauer und ich sind uns einig, daß wir jetzt erst einmal klären könnten: Was sind denn gute Fragen? Und was folgt daraus? Konkret. Hier vor Ort.
+) Krieg oder Frieden (Ein Gleisdorfer Arbeitsfeld zum 8. Mai)