Die Lafnitz ist ein bedeutender steirischer Grenzfluß, mit dem ich kurz befaßt war, während wir uns mit der vormaligen Textilfabrik Borckenstein in Neudau beschäftigt hatten.
Daran dachte ich irrtümlich, als Fotograf Richard Mayr und ich in Bruck an der Lafnitz ankamen. Doch die Dinge liegen hier anders. Im oststeirischen Ort Festenburg treffen sich der Vordere und der Hintere Waldbach.
Das ergibt die Schwarze Lafnitz und wird dort im Straßennetz durch den Namen Dreibachweg recht anschaulich markiert. Dieser Weg mündet kurz darauf in eine Straße ein, die Karnerviertel benannt ist.
Das ist dann auch die Adresse des Gasthof Lang zur Festenburg, wo wir von Franz und Erni Lang empfangen wurden. Ein sehr vergnüglicher Abstecher nach unserer kleinen Runde, die in „Wien Der Tag“ dokumentiert ist.
Das Haus „in der Bruckh“ hat Geschichte, ist seit 1338 urkundlich belegt. Überaus naheliegend, daß schließlich eine Gastwirtschaft eingerichtet wurde, wo ein Verkehrsweg einen Fluß überquert. Aber dazu ist die Quellenlage mangelhaft.
Es werden zum Beginn des Gasthausbetriebs die Jahre um 1850 angenommen. Das bedeutet, mit dem Ende der Erbuntertänigkeit im Jahr 1848 haben sich die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im Land gründlich verändert.
Das nahe Augustiner-Chorherrenstift Vorau und die einst von den Stubenbergern errichtete Festenburg sind klare Hinweise, daß in diesem Teil der Oststeiermark schon während vorindustrieller Zeiten leistungsfähige Wirtschaftsbetriebe aktiv waren.
Das bedeutet Verkehrswesen, Fuhrleute, allerhand Arbeitskräfte, was eine Gastwirtschaft in solcher Lage vermutlich einst geprägt hat. Heute ereignet sich im Gasthof Lang freilich etwas ganz anders. Das ist eine sehr raffinierte Küche, aus der wir dort bewirtet wurden.
+) Matrix der Gewässer
++) Wien: Der Tag
+++) Neudau (Archiv)
(Digitaler Atlas GIS Steiermark)
