Der Steyr 50, genannt „Steyr Baby“ ist einigermaßen bekannt. Davon abgeleitete Nutzfahrzeuge sind es weniger.
Markus Rudolf hat mir die Fotos von diesem Steyr 250, dem Pritschenwagen, geschickt. Den gab es ferner als „Kommandowagen“. Das paßt insofern zur Puch G-Story, als mich derzeit auch die unmittelbare Vorgeschichte interessiert. Das rückt zum Beispiel den adaptierten Steyr 100 des Weltreisenden Max Reisch ins Blickfeld.
Das verweist auf andere Zwischenschritte hin zu den kompakten Allrad-Fahrzeugen, die wir heute für selbstverständlich halten. Der Steyr von Reisch war ein konventioneller 4×2, mit dem jedes anfallende Terrain bewältigt werden mußte. Dagegen findet man natürlich im LKW-Segment ab den 1930ern etliche Beispiele, wie den 1937er Steyr 640, der als 6×4 läuft.
Nutzfahrzeuge mit Allradantrieb gab es vor dem G-Wagon schon in allerhand Ausführungen, aber in einer so kompakten Form ist die Zahl tauglicher Konstruktionen überschaubar. (Ich laß das Thema SUV hier beiseite.) Daß die Nachkriegsgeschichte in Graz vom Haflinger über den Pinzgauer zum Puch G führte, ist ein beachtliches Stück Mobilitätsgeschichte. Und davor?
Richtig! Der Steyr 250 ist kein Allrader, sondern ein 4×2; wie ja auch der VW Kübelwagen (Typ 82) jener Ära kein Allrader ist, von wenigen gebauten 4×4-Einheiten abgesehen. Allerdings war der Typ 87 „Kommandowagen“ ein 4×4. (Formal kommt er dem Typ 1 „Käfer“ nahe.) Und der VW Typ 166 (Schwimmwagen) ist ein „schwimmfähiger Geländewagen mit Allradantrieb“.
Zurück zum Steyr 250 Pritschenwagen, den ich noch nie live gesehen hab, von dem mir Rudolf also diese Fotos überließ. Der hat im Steyr 150 Transporter einen Verwanden. Den hatte ich mir in Wiener Neustadt anschauen können, wo eine von Heinz und Lisl Mesicek kuratiert Steyr-Schau zu sehen war. (Siehe dazu „Funkenflug: Der Glanz von Steyr“!)
Allerdings hab ich den Steyr 250 als Miniatur in meiner Sammlung; in der Ausführung eines Kommandowagens, im Vergleich zum Espeditionswagen von Max Reisch ein Viersitzer. Ebenso den 640, den Sie hier mit einiger kleiner LKW-Verwandtschaft sehen können: [Link]
Übersicht
+) Mythos Puch IX
+) Routen (Laufende Erzählung)
Postskriptum
Diese Geschichte ergänzte mir Thomas K. Billicsich eben noch mit einem Foto und diesem wichtgen Detail: „150 und 250 sind fast baugleich nur hatte der 250 eine Zwischengetriebe mit Geländeuntersetzung und eine Differenzialsperre.“