Zu unserem Vorhaben im Archipel kam via Whatsapp eben Post vom „blogmobil“. Das ist Heimo „The Driver“, der neben einem Puch G auch einen Steyr 680 hat/fährt.
Dieser Stirnsitzer ist ein Militär-LKW aus den 1960er Jahren, zu einem rollenden Kommunikationssystem ausgebaut. Wir waren damit 2015 auf dem Balkan unterwegs, vor allem um Künstler Selman Trtovac zu treffen. Der hatte nämlich mit seinen Leuten auf der Pancevo-Seite der Donau nicht bloß ein Haus zu künstlerischen Zwecken bezogen.
Die Gruppe „Treci Beograd“ hatte sich ihr Kulturzentrum dort selbst hingebaut. Auf die Gstätten, wie man so sagt. Sie sehen, das hat zweierlei relevante Bezugspunkte zu unserm aktuellen Vorhaben. Erstens ist das mit dem Thema „Mythos Puch“ verbunden und zweitens mit der Praxis eines kulturellen Mehrspartenhauses, das tatsächlich autonom ist, kein staatsnaher Betrieb.
Ich betone das, weil in der Steiermark ganz gerne von „freien“, wahlweise „autonomen“ Kulturinitiativen gesprochen wird, wo eine Gruppe etwa ihr fixes Haus hat, Ausstattung und auch Personal, ohne den Aufwand selbst erwirtschaften zu können.
Wenn aber solche Kulturinitiativen nur Bestand haben, weil eine Kofinanzierung durch den Staat ausreichend groß und entsprechend langfristig ist, spreche ich eben von einem staatsnahen Betrieb.
Es wird also interessant sein, mit Selman Trtovac bei Gelegenheit seine einschlägigen Erfahrungen zu erörtern, zumal man davon ausgehen darf, daß Serbiens Kulturförderprogramme mit jenen von Österreich eher nicht vergleichbar sind.
Daraus schließe ich, Trtovac weiß von Anforderungen und Strategien, die uns interessieren könnten. Aber zurück zum eigentliche Thema. Die eingangs erwähnte Whatsapp-Post von Heimo betraf das Buch „Im Auto um die Erde“ von Max Reisch, der mit seinem adaptierten Steyr 100 Geschichte geschrieben hat. („was ich grade lese“ / „hab ich“ / „nichts anderes hätte ich angenommen“)
Das paßt insofern zu unserem Rückblick auf 50 Jahre Puch G, als dies ein sehr konkreter Vorläufer darin ist, mit einem PKW auch abseits von Straßen unterwegs zu sein.
Der Steyr 100, eine Konstruktion von Karl Jenschke, war freilich noch kein Allrad-Fahrzeug, gehört aber zur Konzerngeschichte. Ich werde bei Peter Reisch, dem Sohn des Pioniers, nachfragen, welchen passenden Akzent wir da bei Mythos Puch setzen könnten.
Übersicht
+) Mythos Puch IX
+) Konferenz in Permanenz
+) Routen (Laufende Erzählung)