Wir haben für unser Vorhaben die Metapher „Archipel“ gewählt, weil ein polyzentrisches Feld entstehen soll, auf dem unterschiedlich dimensionierte Teilprojekte sich komplementär anordnen lassen.
Klingt etwas kompliziert? Stellen Sie es sich einfach als eine Landschaft vor, die sich aus einer Inselgruppe ergibt, wozu die Wasserflächen unverzichtbar gehören. Ein Bild, das wir über die reale Landschaft vor Ort drüberlegen. Eine Anordnung, die sich nicht auf ein Zentrum hin ausrichtet. (Das alte Denkmuster „Zentrum/Provinz“ ist hinfällig.)
Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft gehen ein Wechselspiel ein. Kleine und größere Vorhaben. die einander wechselseitig Nutzen bringen, werden umgesetzt. Der Archipel ist als Ereignisraum gedacht, mit dem Realraum verzahnt, in dem die Vergangenheit gedeutet und die Gegenwart bearbeitet wird, damit wir Richtung Zukunft ein paar nützlich Orientierungspunkte haben.
Wir können naturgemäß nicht hinter den nächsten Horizont blicken. Daher müssen wir aktuell klären, in welche Richtung wir uns bewegen wollen. Es ist ein wenig wie beim Tauchen, was ja zur Metapher Archipel paßt. Es gab Fälle, da wollte jemand in einer Belastungssituation – unter höherem Streß – in die falsche Richtung davonkommen, nach unten statt nach oben.
Deshalb finde ich Orientierungspunkte wichtig. Damit man nicht in die Vergangenheit rudert. Dazu nützen mir die eingangs erwähnten Zeitfenster. Ein Teil der Arbeit gilt dem Klären, wie wir hierhergekommen sind. Das hilft uns, aktuelle Verhaltensweisen besser zu verstehen. Damit sollte es besser gelingen, hinter dem nächsten Horizont einen interessanten Bereich anzupeilen.
Epochaler Umbruch
Ich weiß schon, Epochen können nicht einfach ausgerufen werden, schon gar nicht aus der Gegenwart heraus. Ich bestehe aber darauf, den Umbruch zu markieren. Als nächste/neue Epoche wird es gelten können, wenn der Umbruch im Rückblick als vollzogen angesehen darf.
Ich hab für die Programmentwicklung im Archipel zwei Abschnitte definiert, von denen sich heute verläßlich sagen läßt, daß bemerkenswerte Verändungssprünge geschahen, die uns erkennbar prägen.
+) Zeitfenster #1: Die letzten 50 Jahre: 1974 bis 2024.
+) Zeitfenster #2: Wir leben seit rund 200 Jahren in einer permanenten technischen Revolution.
In den letzten 50 Jahren, die viele von uns miterlebt haben, vollzog sich der Umbruch von der Dampfmaschinen-Moderne zur Digitalmoderne. Das hatte für unsere Kultur und Wirtschaft radikale Konsequenzen. [Fortsetzung]
Von solcher Radikalität war schon die alte Moderne geprägt, deren Beginn ein konkretes Datum hat. Der Schotte James Watt optimierte des Typ einer Kraftmaschine, wie man ihn seit der Antike kannte Durch die Innovation wurde ein wirtschaftlicher Nutzen lukrierbar. (Watt’s Patent wurde am 29. April 1769 registriert.)
Erzherzog Johann von Österreich bereiste Großbritannien in den Jahren 1815/16 mehrfach und brachte davon detaillierte Aufzeichnungen mit. Unter anderem von seinem Besuch bei James Watt, der ihm die radikal neue Technologie zeigte, erläuterte.
Was ich unter „Mechanisierung der Welt“ skizziert habe, können wir demnach a) als historische Hintergrundfolie für einige unserer Vorhaben nutzen, können das b) auch aus unseren Reihen heraus kompetent besetzen. Denn Faktum ist, die Steiermark hatte (und hat) viele Talente, von denen sehr schnell begriffen wurde, was sich in der Welt grade ändert. [Fortsetzung]
Überblick
+) Kulturspange Gleisdorf
+) Archipel (Ein Logbuch)