Ich erzähle Ihnen gewiß nichts Neues, wenn ich erwähne, daß der Boulevard vom Alarmismus und von Grobheiten lebt.
Man hat mir erklärt, wir Menschen seien stammesgeschichtlich gepolt, auf schlechte Nachrichten und Alarm viel flotter zu reagieren als auf Wohltaten. Eine Bonmot besagt, der verpeilte Paranoiker überlebt eher als der coole Realist.
Wer einst in der Savanne unterscheiden konnte, ob ein Rascheln im Gebüsch a) vom Wind, b) von einem Rebhuhn oder c) von einem Säbelzahntiger stammte, blieb in den Fällen a) und b) ruhig, während der verpeilte Paranoiker jedes mal sofort flüchtete. Wenn der Realist nur einmal das Rascheln falsch deutete, kriegt ihn der Säbelzahntiger, während der Paranoiker am Leben blieb, um sich fortzupflanzen.
Natürlich ist dieses Gschichterl eine polemische Verkürzung in meiner Boulevard-Exegese. Ich hab im Logbuch kürzlich den „Fensterbänkler“ beschrieben. Zitat: „Die milde Version dieser Zaungäste beobachtet und staunt. Dann aber gibt es auch jene Schnösel, die ihre Ansichten umgehend rausplärren, wenn da jemand ist, der ihnen mißfällt, etwas tut, was sie beanstanden müssen.“ [Quelle]
Mir kam vor einer Weile so ein Fensterbänkler in meine Timeline, um auf die Art mit mir zu verfahren. Es paßt ihm nicht, wer ich bin, was ich mache und wie ich es nach außen trage. Statt mir eine Sachdebatte anzubieten, Abschätzigkeit. Das kratzt mich nicht weiter, aber es verlangt Entscheidungen. (Meine war, ihn nach einer eher kurzen Dialogsequenz zu blockieren.)
Es sind diese Troll-Manieren, dank derer man bloß seine Zeit verplempert, wenn man sich länger auf einen Fensterbänkler einläßt, denn so ein Schnösel sucht keinen Meinungsaustausch. Er will sich bloß im Leben anderer Menschen breit machen, um sein Leben zu bereichern. Das ist ein Stalker-Potential.
Wer so schwadroniert: „darf dich also ungestraft,weil zumindest teilweise belegbar, einen eierlosen, aus dem Handwerksmilieu stammenden Rezensenten ,der in zeitgenössischer Kunst dilettiert nennen?“, oder so: „Herr Krusche, seines Zeichens selbsternannter Beckmesser aller Gleisdorfer Kreativen“, wer Argumente wegwischt, etwa mit „Aus dem Neidwinkel weht also offenbar der Wind“ und Dissens nicht erträgt, ihn so sortiert: „musst dich nicht gar so aufplustern, bist halt wirklich ein Mimöschen“, könnte danach unbeachtet bleiben.
Es bringt das alles keinen Erkenntnisgewinn. Man ist sich einig nicht einig zu sein. Paßt! Erledigt! Die Welt ist groß, aus uns muß nichts werden. Dann zeigt sich aber, welchem System Herr Alois Schnösel, assistiert von Heinzi Schnösel, dient. (Ich habe die beiden so genannt, weil sie keine Personen des öffentlichen Lebens sind, weshalb es sich verbietet, sie erkennbar zu machen.)
Herr Alois Schnösel ist nun quasi der Prototyp, den ich von der realen Person ablöse, um anschaulich zu machen, weshalb ich mich mit ihm überhaupt noch befasse. In meinem Nachtdenken über den aktuellen Rechtsruck und den boomenden Neofaschismus habe ich vier Gruppen definiert: Zierfische, zeitlose SA, nächste Bourgeoisie und Junker. [Link]
Ich zähle Herr Alois Schnösel zur Sektion „zeitlose SA“. Die gab es schon bevor es Nazi gab. Die sind meist am Antisemitismus geschult. Das konnte man auch an den Postings vom Herrn Schnösel ablesen. Er hat das Thema bloß aktuell ruhend gestellt.
Dafür trommelt Heinzi Schnösel in der Sache um so munterer weiter. Während die Zierfische meist nur kurzfristig und ohne Konzept in solchem Kielwasser schwimmen, ist die zeitlose SA weit aktiver und ideologisch fundiert; gemäß dem Primat der Tat, einem der faschistischen Grundprinzipien. [Fortsetzung]
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