Da ist dieses grundlegende G-Motiv, über das ich immer noch gerne staune, in welchen gesellschaftlichen Bereichen der Wagen insgesamt reüssiert hat.
Das meint, dieser ursprünglich grob geschnitzte Lastesel bewährte sich weiters auch als Kommunalfahrzeug, Bürgerkäfig, rustikale Blockhütte, Rallye-Gerät, Nobelhobel und Luxusgut. Als 6×6 fesselt er über Jahre die Aufmerksamkeit von Legionen an Presseleuten und Fans etc. etc. Es bleibt für mich verblüffend, wie ein Automobil über so viele Jahrzehnte praktischen Nutzen und symbolischen Wert verbinden kann. Dazu schrieb mir Ferdinand M. Lanner:
„Das Thema ist imho noch weitreichender. Zeitgeist spielte auch eine Rolle. Der ließ diverse Fun- und kleine Nutz-Autos in ähnlicher Form entstehen. Vom Mehari über diverse offene Italiener (Scout, Moretti. Mini- u. Midimaxi usw.), bis zu den Japanern, die mit dem ‚Eljot‘ u.a. nach Europa kamen.“
Das meint etwa den Suzuki LJ 80, ein Kei-Car, welches 1975 auf der IAA in Frankfurt zu sehen war. Einige Folgemodelle führten schließlich 1998 zum Suzuki Jimny, dessen aktuelle Version, der 2018er Jimny, optisch unverkennbar eine G-Klasse-Miniatur ist.
Gleiche Liga der Spaßmobile: Links der Mehari, rechts der Rodeo.
Zwei der Spaß-Mobile stelle ich hier nebeneinander. Den Citroën Méhari gab es ab 1968. Der dürfte leidlich bekannt sein. Die 1970er Antwort von Renault hab ich erst einmal in freier Wildbahn erwischt, als ich gerade auf dem Weg ins entlegene oststeirische Neudau gewesen bin. Der Renault Rodeo.
Markus Rudolf reagierte auf das Teilthema mit einer Puch-Studie von Designer Fritz Spekner aus den 1970er Jahren. Wurde freilich nie gebaut. In der Praxis kam dann 1990 etwas völlig anderes heraus, nämlich der Golf Country. Der bekam nicht einmal eine Differenzialsperre und brachte es in Graz auf bloß ein Produktionsjahr.
Da wäre eher vom Fiat Panda 4×4 zu reden, der ab Juni 1983 lief und 1984 sogar bei der Rallye Dakar mitmischte. Ich denke, auf das Thema sollte ich noch näher eingehen. Kam ja öfter vor, daß ein Panda wo für etwas Aufsehen sorgte.
Radikaler Rallye-Panda in der Wüste. (Archiv Rudolf)
Rudolf schickte mir 2022 einige Fotos direkt aus der Wüste, darunter welche mit dem Panda des Momabike Raid Teams. Der „Pandino“ wurde in einer Werkstatt in Moncalieri unter der Leitung von Tuner Carlo Miniotti präpariert. Journalist Raffaello Caruso notierte: „Mindestens jeder dritte Italiener hatte einen Großvater oder einen Onkel in der Familie, der einen Panda 4X4 in der Garage besaß und ab und zu für Ausflüge in die Berge oder zum Jagen nutzte…“ Siehe dazu gesamt meine Notizen „Sand und Sterne“!
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