Von Martin Krusche
Joachim Eckl ist ein Sammler, Künstler und Impresario. Er hat mit „Heim.art“ einen Ort der Kunst geschaffen, teils Galerie, teils Wunderkammer, teils Installation und Ambiente.
Öffentlich zugängliche Sammlungen und Museen sind ein junges kulturelles Konzept, an dessen Beginn der Pariser Louvre (ab 1793) die bedeutendste Markierung ist.
+) Das Fenster
Davor war es nur sehr wohlhabenden Menschen möglich, ihre Interessen und Obsessionen in nennenswerten Sammlungen umzusetzen. Die wurden allgemein „Wunderkammern“ genannt.
Genau das fand ich in einigen Bereichen jenes Anwesens im Mühlviertel, in Neufelden. Ich teile diese Leidenschaft, die einen Gegenstände als wesentlich erkennen läßt, ohne dabei einer Erklärung zu bedürfen. Was einen praktischen Nutzen, eine Gebrauchswert hat, ist auch von anderen Qualitäten bestimmt.
Unsere Wahrnehmungserfahrungen, Erinnerungen, Mutmaßungen laufen dann eventuell zusammen, um vor allem auch triviale Gegenstände zu valorisieren. Das ist ein wesentlicher Prozeß im Wirken menschliche Kultur. Dieses Aufwerten der Dinge durch symbolisches Denken und Emotionen.
Eckl kombiniert diese Art der Kollektion, in der man ohne systematische Ordnung auskommt, die Wunderkammer, mit anderen konzeptuellen Verfahrensweisen. So hat sich eine komplexe Erzählweise materialisiert, die quer durch mehrere Jahrzehnte reicht und an manchen Stellen frühere Jahrhunderte berührt.
Was den Galeriebetrieb angeht, nehmen Arbeiten von Marcus Kaiser wesentliche Positionen ein. Dazwischen gibt es Querverweise zu modernen Klassikern wie Joseph Beuys und Klaus Rinke. Eckl ist aber auch selbst künstlerische aktiv, hat eine reihe von Projekten realisiert, die teils auch auf anderen Kontinenten umgesetzt wurden.
Das gesamte Anwesen bietet die Gelegenheit, auf eine kleine Reise zu gehen, dann in einem flotten Durchgang ist die Sammlung nicht erschließbar. Auf dem ersten Foto sehen Sie Joachim Eckl mit der Kupplungsscheibe aus einem alten Chevrolet Caprice, den er von einem Projekt in New York mitgebracht hat. Weitere Motive folgen. [Vor Ort im Gleisdorfer Zeit.Raum ab Montag, dem 29.1.24.]
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