Was haben wir nun? Wir haben einen Konvoi! (Okay, das ist ein Filmzitat, nicht gerade cineastisch.) Es gibt in Gleisdorf nun ein Konsortium, es gibt dazu ein Kultur-Team.
Das Konsortium wird sich um eine Liegenschaft kümmern, vor allem um ein Gebäude, in dem man etwas Kulturelles prozeßhaft einrichten kann. Das soll in einer Zone gelingen, die a) noch nicht kulturell definiert ist und b) einen „Brückenkopf“ für eine Drei-Punkte-Situation ergibt.
Und zwar auf einer Ost-West-Achse. Die östliche Position von kultureller Relevanz ist der Florianiplatz, zugleich ein Stück des alten Zentrums, als Kernbereiche des damaligen Marktes noch den Charakter eines Straßendorfs hatten. (Geschichtsbetrachtung ist uns wichtig!)
Es geht um zwei Zeitfenster. Gleisdorf von 1820 bis 1920 (Stadterhebung), schließlich von 1920 bis 2020; die „zweite Gründerzeit“ der heutigen Stadt. Fotograf Richard Mayr (Stadtapotheke) hat am „Brückenkopf Florianiplatz“ über Jahrzehnte eine markante kulturelle Rolle gespielt. Dazu kamen im gleichen Zeitraum kontinuierlich Projekte von Autor Martin Krusche (Kunst Ost).
Den mittleren Pfeiler bespielen Krusche und Monika Lafer über den „Zeit.Raum“ in der Bürgergasse. (Die Infrastruktur dazu stellt Unternehmerin Barbara Schäfer.)
Zu den beiden Positionen kommt im Westen der Stadt nun diese Idee eines soziokulturellen Brennpunktes. Es soll übrigens der deutsche Künstler Marcus Kaiser ein Jahr lang in der Stadt gastieren und an einem geeigneten Ort nicht nur ein Werk erarbeiten, sondern auch darin leben. Genau! In. Seinem. Werk. Leben.
Damit das nicht als „einsames Event in der Wüste“ stattfindet, hat das erwähnte Konsortium eine Kulturabteilung eingerichtet. Die wird derzeit von drei Personen gestaltet. Autor Martin Krusche hat viel Erfahrung mit kollektiver Wissens- und Kulturarbeit. Monika Lafer ist aktive Malerin, aber zugleich auch versierte Kunsthistorikerin. Richard Mayr hat als Kulturveranstalter etliche Erfahrung gesammelt und ist als Fotograf in einige Kunstprojekte verwoben.
Als Projektentwickler und Projektleiter fungiert Architekt Winfried Lechner, der reiche Erfahrung im Umgang mit großen, sehr komplexen Vorhaben mitbringt. Er wird den „Archipel“ also ganz entspannt betreuen.
Das Konsortium kümmert sich um ein passendes Geschäftsmodell, die geeignete Location und die nötigen Investoren. Die Kulturabteilung kümmert sich um künstlerische Vorhaben, um begleitende Teilprojekte und Dokumentation. Sie ahnen es vielleicht, dieses kulturpolitisch bemerkenswerte Vorhaben wurde strikt bottom up entwickelt.
Über ein relevantes Teilprojekt im sozialen Kontext denkt derzeit in Gleisdorf Franz Wolfmayr nach, wird beizeiten mitteilen, was genau ihm dafür vorschwebt. Wir wollen nach der Jahreswende auf jeden Fall eineinhalb Jahre weiterführende Arbeit abgedeckt wissen. Konzeptionell haben wir das schon im Kasten. Nun geht es an die Umsetzung.
Überblick
+) Florianiplatz [Das Festland]
+) Zeit.Raum [Die Transit-Zone]
+) Archipel [Die Insel-Welt]
