Von den drei Positionen, die nun unsere Kulturspange ergeben, haben einige ihre Fundamente in der lokalen Geschäftswelt.
Das bedeutet, Menschen, die wirtschaftlich erfolgreich sind, geben ihren kulturellen Bedürfnissen unter anderem durch ein lokales Engagement Ausdruck. Wie schon erwähnt, ich betrachte hier rund dreißig Jahre eines zeitgemäßen geistigen Lebens, das sich komplementär zum Berufsalltag und Privatleben ansässiger Menschen etablieren ließ.
Von Privatpersonen, denn das ist mehrheitlich kein Werk der Kommune und verschiedentlich besetzter Kulturreferate. Das Rathaus bildet dabei räumlich eine Art Interface, wo sich privates und öffentliches Engagement im Kulturbereich überschneiden.
Vorne (nördlich) der Florianiplatz, dahinter (südlich) der Rathausplatz, an den das ehemalige Kloster der Dominikanerinnen anschließt; heute ein Kulturzentrum mit Gastronomie. Was wir auf zivilgesellschaftlicher Ebene kulturell gestaltet haben, sind die die Positionen Florianiplatz und Zeit.Raum, neuerdings als dritte Position der Archipel, wie er derzeit noch eher unbestimmt ist.
Das Territorium hat seine Vorgeschichte tiefer in der Historie Gleisdorfs. Den Referenzpunkt für eine Markierung zum Archipel sehe ich in der Marienkirche mit dem vormaligen Piaristienkloster. Dort gab es einst auch einige Mühlen und insgesamt ein reges wirtschaftliches Leben.
Jahre des konsequenten kulturellen Mehrsparten-Geschehens im Stadtzentrum Gleisdorfs: Richard und Ulrike Mayr.
Die Ost-West-Spange
Im Westen Gleisdorfs: Die Raab als Kraftquelle, die einstigen Mühlen, das Kloster der Piaristen (1747–1824) mit seinen Schulen und der Kirche. Das sind gewichtige Aspekte einer vorindustriellen Kultur. Im Südosten Gleisdorfs: Das Rathaus und das vormalige Kloster der Dominikanerinnen (1882–1996), somit eine Art lokaler Kulturbezirk Gleisdorfs.
Die wesentlichen Fundamente des Kulturgeschehens auf dem Florianiplatz habe ich schon genannt. Helga Plautz mit der gleichnamigen Buchhandlung, Ulrike und Richard Mayr mit der Stadtapotheke. Zu den festen Häusern mit ihrer Kontinuität an Kulturveranstaltungen kam hauptsächlich die Arbeit des Vereins Kultur.at, aus dem Kunst Ost hervorging. Siehe: [Link]
Der mittlere Pfeiler dieser Kulturspange gedeiht in der Patronanz einer weiteren Gleisdorfer Unternehmerin. Barbara Schäfer (vormals Lukas) hat über Jahre die Infrastruktur für den „Einraum“ in der Bürgergasse zur Verfügung gestellt. Heute bietet sie die Grundlagen für den „Zeit.Raum“, wodurch dieser Teil des Stadtzentrum über zwei große Fenster permanent mit wechselnden Inhalten bespielt werden kann.
Damit war ein weiteres Beispiel gegeben, wie wirtschaftlich erfolgreiche Geschäftsleute der Kultur Ressourcen widmen und überdies für Kooperationen zur Verfügung stehen. Das ergibt die Möglichkeiten einer dezentralen Entwicklung, in der aktive Kräfte nicht vereinnahmt werden, sondern ihr Engagement in einer wechselseitigen Achtsamkeit realisieren können. (Das meint der Begriff Synergie.)
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