Hat noch jemand so einen winzigen Puch G zuhause herumstehen? Dieser 1:200er ist der kleinste G-Wagon in meiner Sammlung.
Über die Jahre hab ich sehr unterschiedliche Varianten gefunden. Darunter auch die französische Lizenzversion mit dem Peugeot-Löwen auf dem Kühlergrill. Über die Campagnola könnten wir auch reden. Aber der Reihe nach!
Ich hab derzeit Laune, das Thema „Mythos Puch“ wieder aufzugreifen und zu bearbeiten. Erste Vorgespräche mit sachkundigen Leuten verliefen sehr erfreulich. Das hatte vergangenen Herbst einen speziellen Moment. Der „Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken“ gibt ein Periodikum heraus. Die „Meilensteine“.
Links: Der winzige 1:200er neben dem kleinen 1:87er. Rechts: Haflinger, Pinzgauer und G-Wagon in 1:87.
Auf dem Oktober-Cover ein Krusche-Foto, darunter der Hinweis auf den Teil 1 meiner kleinen Serie „Mythos Puch“. Gewissermaßen ein virtueller Auftakt. Mittlerweile ein paar Erörterungen mit Konstrukteur Markus Rudolf, der ein enormes Puch-Archiv besitzt, natürlich auch entsprechende Sachkenntnis hat. Unser Thema?
Der Puch G entstand in Kooperation mit Mercedes-Benz und ging 1979 in Serie. Die Entwicklungsarbeit begann natürlich früher, nämlich im Jahr 1974. Was immer also die sehr bewegte Mercedes-Geschichte an Kapiteln zur G-Klasse beinhaltet, die Anfänge lagen bei Puch in Graz und liegen nun fünfzig Jahre zurück.
Links: Auch der Papst fuhr G-Wagon. (Naja, nicht selbst.) Rechts: Der imposante 6×6, viele Jahre Everybody’s Darling in der Branche.
Das begann unter der Kennung H2, was für „Haflinger zwo“ steht. Wer über den G-Wagon nachdenkt, hat dazu auch den Allrad-Panda in den Augenwinkeln. Und natürlich andere Offroad-Klassiker, vom Willys Jeep über diverse Landrovers bis zu… (Ich zeige Ihnen hier ein paar Exemplare aus meiner Sammlung.)
Markus Rudolf fährt übrigens einen der eher seltenen V8 Diesel-G. Da haben wir also nun ein Teilthema für 2025, das ich im „Archipel“ bearbeiten möchte. Außerdem träume ich von einem „Bankett der alten Meister“. Eine Tafelrunde, genauer: ein Gastmahl. (Das altgriechische Wort für Gastmahl lautet Symposion.)
Links der Meilenstein aus den 1940ern, der Willys Jeep. Rechts der Klassiker aus der Nachkriegszeit, der Landrover Series I.
Wir sind nämlich längst in der Vierten Industriellen Revolution angekommen. Ich kenne handwerklich versierte Menschen, die haben ihre gesamte Berufslaufbahn quer durch diesen radikalen Epochenwechsel entfaltet. (Schrauber und „Rechenschieber-Ingenieuren“ gingen durch die Digitale Revolution in den 1970ern, blicken heute auf selbstlernende Systeme und das Internet der Dinge.)
Dieses Stück Geschichte betrifft natürlich auch Genres wie die Volkskultur und vor allem die Volkskultur in der technischen Welt. (In der Antike bezeichnete das Wort Techne noch gleichermaßen das Handwerk, die Kunst und die Wissenschaft.)
Die 1970er waren eine Ära, in welcher Österreichs Volksmotorisierung umfassend vollzogen wurde. Ein sozialgeschichtliches und technisches Novum. Dem ist übrigens das Buch „Der kurze Sommer des Automobils“ gewidmet, das ich gemeinsam mit Kulturwissenschafter Matthias Marschik verfaßt hab. (Richard Hollinek brachte es in seinem Verlag heraus.)
Micky Tieber, Frontman der „Alltagsklassiker“, wird für den Themenkomplex zu gewinnen sein. Marketing-Fachmann und Automobilpaparazzo Norbert Gall sowieso. „The Driver“ Heimo Müller hat einen Steyr 680 und einen Puch G in der Garage, ist andrerseits mit der ganzen Computersache sehr vertraut, von der unsere Arbeitswelt so radikal verändert wurde.
Reden wir also über den Umbruch einer Ära vor dem Hintergrund des vollzogenen Endes der Dampfmaschinenmoderne. Die Arbeitsgespräche zur Vorbereitung haben begonnen. Ich kenne das nämlich schon. Wir haben grade Dezember 2023. Für eine gute Session muß man beizeiten in die Gänge kommen. Der Herbst 2024 rast in der Sache demnächst auf mich zu. Aber: Wir haben einen Konvoi!
Übersicht
+) Mythos Puch IX
+) Die Puch-Seite (Extrapost)
+) Routen (Laufende Erzählung)
Die zwei oben erwähnten Publikationen, das Wiener Periodikum und das Buch über die Vollendung der Volksmotorisierung Österreichs in den 1970er Jahren.