Ich hab in der ersten Notiz zu diesem Thema die beiden langjährigen Fixpunkte vorgestellt, von denen aus das kulturelle Leben der Stadt über Jahrzehnte hindurch private Impulse bekommen hat; die Apotheke und die Buchhandlung.
Sie merken an den Überschriften, daß ich hier zwischen „privat“ und „persönlich“ unterscheide. Das sind in diesem Fall wichtige Nuancen. Die Stadtapotheke, schließlich um ihre Abteilung Tee & Design erweiter, aber auch die Buchhandlung Plautz, waren zugleich Quellen und Ereignisorte kultureller Vorhaben. Durch Persönlichkeiten initiiert, doch in der Praxis privatwirtschaftlich umgesetzt.
Dabei bleibt unerheblich, daß die Buchhandlung mit „Fritz Huber-Gasse“ adressiert ist. Das zähle ich in der Wirkung zum „Gravitationsfeld Florianiplatz“. Die Kontinuität der Veranstaltungen halte ich für essenziell, weil einzelne Events, gelegentliche Wow-Effekte, im Gemeinwesen keine besonders prägende Wirkung haben.
Links Historiker Siegbert Rosenberger (†) im Gespräch mit Richard Mayr.
Den Südrand des Platzes begrenzt das Rathaus mit seinem „Museum im Rathaus“. Dieses Gebäude ist gesamt schon für so manche Kulturveranstaltung gut gewesen. Das „MiR“ in den Kellerräumen des Rathauses bietet einen Ganzjahresbetrieb. Da mischen sich gelegentlich privates Engagement und Aktivitäten der Kommune.
Nuancen
Wozu nun diese zusätzliche Glosse zum Thema „Florianiplatz & Kultur“ mit der Unterscheidung „privat“ und „persönlich“? Weil im gesamten Kräftespiel zwei spezielle Positionen auszumachen sind, die im genannten Zeitraum ihrerseits für Kontinuität im Kulturgeschehen gestanden haben.
Mit dem Privaten habe ich die privatwirtschaftlichen Initiativen ansässiger Betriebe bezeichnet. Das Persönliche ist… Genau! An Personen festgemacht. Das Beispiel ergeben Fotograf Richard Mayr und ich. Mit Mayr verbindet mich eine langjährige Kooperationssituation. Das meint regelmäßigen Austausch, gelegentlich gemeinsame Schritte, mittlerweile eine permanente Zusammenarbeit.
Zur Vorgeschichte des aktuellen Status siehe das 2019er Booklet „Interferenzen“! Kurz darauf begann unsere durchgängige Zusammenarbeit, die sich zuerst einmal im Buch „Wegmarken“ manifestiert hat.
Man könnte also etwas augenzwinkernd feststellen, wir beide haben das „Private Kulturzentrum Florianiplatz“ konstituiert, denn das ist heute eine fixe Position in dem, was ich hier als „Das historische Dreieck“ beschrieben hab. Eine kontrastreiche Hintergrundfolie jener „Kulturspange Gleisdorf“.
Das mag etwas komplex erscheinen, womöglich verwirrend klingen, aber so entfaltet sich kollektive Wissens- und Kulturarbeit prozeßhaft. Es ist komplex. Was die Kulturspange angeht, markieren also Mayr und ich die östlichste Position am Florianiplatz.
Dieses „Private Kulturzentrum Florianiplatz“ hat einen realen Ort, nämlich das Büro von Richard Mayr. Kein öffentlich zugänglicher Ort wie Apotheke oder Buchhandlung, aber ein Ort der Begegnungen und Arbeitsschritte. [Wird fortgesetzt!]
Übersicht
+) Vorlauf: Teil I
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