Die Mur: ein Auftakt

In Judenburg fiel mir unter anderem auf, daß ich in meiner „Matrix der Gewässer“ bisher noch keine Notizen über den Hauptfluß der Steiermark verfaßt hab.

Holzmodell im Stadtmuseum.

Ich war als Vortragender für die „Lange Nacht der Museen“ in das Puchmuseum eingeladen worden, sah mich vorher noch ein wenig im Zentrum um. Da fiel mir etwa jene Grafik auf dem Boden eines Raumes im Museum Murtal auf, die das Aichfeld und ein Stück der Mur zeigt.

Auf dem Foto sieht man überdies Bernstein erwähnt. Damals ein wichtiges Handelsgut neben dem Zink, das man mit Kupfer mischte, um Bronze herzustellen. Ein Rohstoff, für den es aber in Europa eher wenige Fundstellen gab. Daher die Wichtigkeit von Handel, in dem Bernstein und Zink wichtige Rollen spielten.

Grafik-Detail im Museum Murtal.

Danach sah ich mir im Judenburger Stadtmuseum das große Holzmodell an. Östlich des Zentrums befand sich seinerzeit auf freiem Feld die Pfarrkirche St. Magdalena. Man konnte sie über eine kleine Brücke erreichen. Heute ist das ein Stadtteil von Judenburg und die Kirche dank ihres Turmes von der großen Murbrücke aus noch erkennbar. (Siehe dazu meine Notiz „Die 23er Scooter Session II”!)

Hier ist vom Oberen Murtal die Rede, von einer Zone innerhalb der Mur-Mürz-Furche. Das ist altes Industriegebiet. Wie der Kultwagen von Strettweg – neben vielen anderen Funden – belegt, hatten die Leute hier schon früh eine Menge Ahnung von Metallurgie. Vom Eisen zur Bronze, das war ein erster Weg, über taugliche Gußverfahren Kleinserien von Gegenständen herzustellen.

Judenburg und die Mur. (Quelle: Digitaler Atlas GIS Steiermark)

Als ich mir die Region auf verschiedenen Karten ansah, fand ich erst einmal interessant, wie sich die Stadt Judenburg innerhalb markanten Mäander der Mur entfaltet hatte. Dann entdeckte ich etwas östlich davon im Verlauf des Flusses diese auffälliger Herzform.

(Quelle: Digitaler Atlas GIS Steiermark)

Das uralte Kräftespiel läßt sich kaum besser darstellen; wie nämlich Flüsse eigentlich „wandern“, wo nicht eingegriffen wird. Das Wasser trägt am sogenannten Prallhang Material ab, nimmt es ein Stück weit mit, schafft dadurch manche Untiefe oder Bank (Sand, Schotter), läßt am Gleithang etwas liegen. Das Flußbett verändert sich.

(Quelle: Digitaler Atlas GIS Steiermark)

Das macht die Mäander eines Baches oder Flusses, die Schleifen, an denen es manchmal zu einem Mäanderdurchbruch kommt, wobei dann ein Altarm zurückbleibt, der meist vom Bett des Fließgewässers abgeschnitten bleibt.

Übersicht
+) Matrix der Gewässer
+) Die 23er Scooter Session

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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