Quote, Reichweite, Publikumsgewinn, daran haben natürlich alle Menschen ein Interesse, die Content erarbeiten und publizieren.
Die aktuelle Mediensituation führte auf kuriose Art dazu, daß in manchen Kanälen Content simuliert wird, weil die Quote selbst das eigentliche Produkt ist, der Inhalt dabei nachrangig bleibt. Surrogate als Inhalte von Webpräsenz? Allerdings!
Ich bin ein antiquierter Kulturschaffender, war aber einer der ersten Akteure in Österreichs Netzkulturszene. Ich hab also die Entwicklung dieses Genres in teilnehmender Beobachtung begleitet. Mein Weg der Erfahrungen im Bereich der Neuen Medien (so nannten wir es damals) begann 1985.
Was ich heute darüber weiß, bestärkt mich noch darin, als Kulturschaffender eine antiquierte Position zu bevorzugen. Meine sporadischen Glossen auf den WOCHE-Server haben den Zweck, manche Stoffe einem Publikum vorzulegen, das nicht speziell am regionalen Kulturgeschehen interessiert ist.
Und zwar an einem autonom gehaltenen regionalen Kulturgeschehen, welches nicht dem Kulturmanagement der Kommunen entspringt. Dabei geben mir Zugriffszahlen etwas Aufschluß über zeitlich gerade vorherrschende Interessenslagen.
Das hat eine andere Aussagekraft, als wenn etwa das Gleisdorfer Büro für Kultur und Marketing auf solchen medialen Felder auftaucht, denn die Kommune steckt viel Geld in die Öffentlichkeitsarbeit, was bedeutet, kulturelle Vorhaben, die von der Stadt kontrolliert werden, sind mit einem fetten PR-Budget unterfüttert, auf das in jenen Redaktionsbüros gewartet wird, die solche Inhalte dann promoten.
So ein Modus schafft beim Publikum naturgemäß eine andere Situation als die Aktivitäten einer autonomen Kulturinitiative, die nach dem Bottom up-Prinzip funktioniert und nicht Top down bewirtschaftet erden kann.
Einige konkrete Zahlen
Das ist bloß eine simple Statistik, von der jeweils die letzten 30 Tage ausgewertet werden. Die Zugriffszahlen sagen mir nicht, ob jemand den Text auch gelesen hat. Dazu müßte ich wenigstens die Verweildauer der Personen ablesen können.
Aber diese weiteren Belange sind für mich nicht von Interesse, weil ich andere Aufgaben hab, als das Verhalten der Menschen zu analysieren und danach meine Arbeit zu optimieren, Reichweite auszubauen, Quoten zu steigern.
Ich arbeite an einer bestimmten Qualität des geistigen Klimas in meinem Lebensraum und an den Möglichkeiten einer konsequenten Wissens- und Kulturarbeit. Den Marketing-Usancen der Profis in meiner Umgebung mißtraue ich aus verschiedenen Gründen.
Hier, in dieser kleinen Quotenfrage, geht es mir um eine grundsätzliche Orientierungshilfe. Ich kann durch diese Statistik zumindest Eindrücke gewinnen, wie sich die Zugriffszahlen zu konkreten Themen, Headlines und Titelfotos untereinander verhalten.
Das hilft mir bei der Einschätzung des geistigen Klimas. Damit weiß ich für meine Arbeit genug. Hier nun einige Beispiele, die zu kennen auch für andere Leute im regionalen Kulturbetrieb interessant sein könnten. Die jeweiligen Zahlen wurden am 26.10.2023 erhoben, das Veröffentlichungsdatum jeweils vorangestellt.
+) 29.09.2023, Gleisdorf: ein Archipel: 630 Aufrufe
+) 10.10.2023, Puch: Motorroller-Story: 116 Aufrufe
+) 18.10.2023, Gleisdorf: Kunst und Kultur, Tinchon: 64 Aufrufe
+) 22.10.2023, Gleisdorf: Ruabn: 2.045 Aufrufe
Übersicht
+) Archipel (Ein Logbuch)
+) Netzkultur
Postskriptum
Das ist ein bemerkenswertes Zahlen-Duett den Bezirk Weiz betreffend. Ulrich Gutmann war früher Redakteur der Woche, ist heute Angestellter der Gemeuinde Gleisdorf und da für die Pressestelle zuständig. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, wenn meine sporadischen WOCHE-Beiträge mir abschnittweise eine Quote wie die des Pressesprechers der Kommune einbringen können.
PPS
Sie dazu auch: „Archipel: Quote und Resonanz„!