Archipel: Gesetzte Zeichen

Es ist fast zwei Jahrzehnte her, daß ich im Raum Gleisdorf Strecken erschlossen und diese mit Zeichen belegt hab.

Ein Korridor mit Aufenthaltsverbot.

Ein prozeßhaftes Vorgehen, in das ich abschnittweise andere Menschen einbezogen hab. Als ich mich nun in einem anderen Zusammenhang nach Franz Werfels „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ umgesehen hab, bin ich in jenem Geviert gelandet, das mich in letzter Zeit öfter beschäftigt.

Zitat: „Die Stadt hat eine Zone am Ostufer der Raab, die heute wirtschaftlich etwas ruhig geworden ist, aber von einer lebhaften Geschichte geprägt wurde.“ So kürzlich notiert in „Transitionen, Gleisdorf West”.

Ich war zum Ende der 41. Kalenderwoche 2023 wieder in jenem Geviert unterwegs, auch an der kleinen Eisenbahnbrücke über dem Altarm der Raab, wo wir im Jahr 2005 eine kleine Erinnerung angebracht haben. Mitten im Großen Krieg hatten türkische Kräfte einen Völkermord an den Armeniern begangen. Hier als ein Teil meines “Grid of Books”: [Link]


Die Notiz lautete: “Lassen Sie sich nicht stören, Oberst” / Dies ist ein Zitat aus „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ von Franz Werfel, vorgeführt von der Studentin Julia Fruhmann. [Quelle]

Damals habe ich mit flüchtigen Zeichen gearbeitet. Heute fände ich es reizvoll, wenn es dauerhaftere Markierungen geben könnte; eben entlang einiger Routen in jenem Geviert, man könnte sagen: in einem alten Viertel von Gleisdorf.

Ich hab eben meine damaligen Landkarten der Bedeutungen durchgesehen, in denen ich aus dem Raum Gleisdorf Ereignisse herausgefiltert und zu einer laufenden Erzählung geformt hab: “Maps & Tracks”.

Zwei Jahrzehnte meiner Transit-Zonen.

Nein, ich denke nicht an ein Revival damaliger Verfahrensweisen, sondern an neue Optionen; und diesmal in Kooperation mit anderen Kunstschaffenden. Kein quasi touristisches Unternehmen, um damit dem Marketing zuzuarbeiten, sondern ein Prozeß, den primäre Kräfte der Kunst nach Regeln der Kunst entfalten.

Eine Art Backbone dieses Gevierts ergibt sich durch den über kurze Distanz parallelen Verlaugf einer Eisbahntrasse und eines Altarmes der Raab. (Das ergibt in der Nord-Süd-Verbindung auch eine “verbotene Zone”, die man als Passant nicht betreten darf.)

Wo die/eine Debatte steht…

Ich hab am 15.10.2023 im Facebook notiert: „ohne die meta-ebene wär mir der keller nutzlos. aber ma muss halt zum beispiel… lesen.“ Das bezog sich auf zwei Bücher, die ich eben aus meiner Bibliothek gezogen hab.

Erstens auf einen Klassiker der Architektur-Theorie: „Learning From Las Vegas“ (The Forgotten Symbolism Of Architectural Form) von Robert Venturi, Steven Izenour, Denise Scott Brown. Zweitens auf eine Reaktion die vom “SPLITTERWER” kam: “Immer noch Lernen von Las Vegas” von Mark Blaschitz, Edith Hemmrich, Josef Roschitz, Katharina Köglberger.

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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