Wie erfreulich! Die Software teilt mir mit: “Dieser Inhalt hat mehr Aufrufe als 70 % aller Inhalte im selben Veröffentlichungszeitraum.”
Immer mit der Ruhe! Das sagt noch noch viel, aber doch etwas. Diese rund 600 Aufrufe hat mein Artikel auf dem Woche-Server in fünf Tagen erhalten. Das ist passabel. Aber deshalb weiß ich noch nicht, ob er dann auch hinreichend gelesen wurde.
Und ich weiß auf jeden Fall, daß ein guter Teil dieser Quote Franz Wolfmayr auf dem Coverfoto zuzuschreiben ist. (Befördert das den Inhalt des Textes?) Wolfmayr hat sich durch sein berufliches Engagement in den letzten Jahrzehnten einige Bekanntheit erarbeitet. Die Headline betont überdies einen Gleisdorf-Bezug. Was ich mir durch praktisch tägliche Glossen im Web erarbeitet hab, wird wohl auch einige Clicks gebracht haben.
Das war nun für rund 600 Clicks gut. Okay. Ich kenne Leute im Kulturbereich, die protzen mit einigen tausend Clicks, als wären das alles User Sessions, um sich selbst und ihrem Publikum eine Wirkung vorzumachen, die so auf jeden Fall noch nicht belegt ist. Das ist Pose und Gehampel.
Bleibt hier festzustellen, daß diese rund 600 Clicks in fünf Tagen etwa das Zehnfache dessen sind, was meine durchschnittlichen Notizen auf dem WOCHE-Server erreichen. In einem anderen Metier würde das sicherliche als Quantité négligeable abgetan werden.
In meinem Metier aber nicht, denn irgendeine Quote raufzutreiben ist für mich keine vorrangige Kategorie. Ich setze auf Qualität in einem konkreten geistigen Klima. Das ist kein Massensport und war es noch nie. Im Bereich der Netzkultur geht es für mich um Kontinuität der Diskursbeiträge, die ich über verschiedene Kanäle im Web pflege.
Es geht mir um Evidenz in einer öffentlichen Debatte, also um etwas in der Schwebe, das die Ereignisse im primären Raum begleitet. Mit dem “primären Raum” meine ich jenen der realen sozialen Begegnung in leiblicher Anwesenheit. Das ist für mich ein vorrangiges Eregnis. Das erweitere ich ins Internet. So konstituiert sich Netzkulktur. Als etwas Komplementäres.
Ich streiche es extra heraus: leibliche Anwesenheit zur realen sozialen Begegnung als vorranguges Ereignis gegenüber Telekommunikation und Telepräsenz. Ich behalte natürlich durchaus im Auge, was eine Arbeit im Web an Traffic generiert.
Aber Quote ist dabei keine besondere Kategorie. Es geht um Resonanz. Es geht darum, daß wir unsere Tun im analogen Raum auf selbstbestimmte Art ins Web verzweigen können, ohne dabei mit Gate Keepers verhandeln zu müssen. Es geht um Optionen einer selbstbestimmten Kommunikation.
Es geht aus meiner Sicht auch um den Aufbau und das Pflegen einer Art der flüchtigen Bibliothek, gleich meiner privaten Hausbibliothek. Evidenz! Ich kann darauf jederzeit zurückgreifen, solange ihr Erhalt gesichert ist. Ich kann so jederzeit prüfen, was schon erarbeitet wurde und wo wir in einem Vorhaben grade stehn. (Advertising ist ein anderer Job!)
Übersicht
+) Archipel (Ein Logbuch)
+) Netzkultur (Details)
+) Der Artikel „Gleisdorf: ein Archipel“