Malerin Monika Lafer weilt grade in Italien und hat einen Abstecher nach Bologna gemacht.
Dort ereignet sich im Oktober 2023 „il salone della passione per i motori“, also „die Ausstellung der Leidenschaft für Motoren“ unter der Headline „Auto e Moto d’Epoca“. Ich durfte damit rechnen, daß ich von dort Post bekomme, die unter anderem zu meinem aktuellen Themenschwerpunkt paßt, zur Scooter-Historie.
Italien hat im 20. Jahrhundert die Volksmotorisierung Europas quer durch mehrere Klassen geprägt. Allein die historische Automobilpalette der Fiats im Motorenspektrum zwischen 500, 600. 850 und 1100 ccm ist sensationell und wurde durch die „Etceterini“ noch angereichert.
Der Begriff leitet sich vom Wort „etcetera“ („und so weiter“) her, faßt all jene Fahrzeuge zusammen, die aus vielen kleinen Betrieben kommen und auf Fiat-Technik basieren. Was die Einspurigen angeht, dominiert die Vespa von Piaggio, scheint mir die Lambretta von Innocenti an zweiter Stelle zu regieren, dann kommt eine Vielzahl an übrigen Marken.
Vespa und Lambretta sind einfach die Leitikonen dieses Genres, was sich auch in zahllosen Kopien zeigt. Und es entfaltet sich seit Jahren ein neuer Scooter-Boom, wobei ich begünstigt bin, denn im Raum Gleisdorf ist eine hochkarätige Vespa-Szene aktiv. Dadurch bekomme ich hier öfter auch sehr frühe Wespen zu sehen.
Dagegen habe ich die nackte 125er Lambretta aus den Anfängen überhaupt erst einmal live gesehen, während aktuelle Lambrettas gelegentlich im Alltag auftauchen. Wie die Post von Lafer nun zeigt, sieht das in Italien naturgemäß ganz anders aus.
Was frühe Vespas angeht, Faro ist nicht nur das italienische Wort für Leuchtturm, es steht auch für Scheinwerfer. „Faro Basso“ würde ich folglich mit „Tiefer Scheinwerfer“ übersetzen, was ein typisches Element der ersten Vespas ist, bei denen von 1946 bis 1957 die Scheinwerfer auf dem vorderen Kotblechen saß. (Es gab vor Jahren ein etwas pummeliges Jubiläumsmodell, bei dem der Scheinwerfer zur Erinnerung ebenfalls nach unter verlegt wurde.)
— [Scooter: Piaggio, Puch und Popkultur, ein Rückblick] —
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+) Alle Fotos: Monika Lafer
An dieser 125er Lambretta sieht man sehr schön, wie alles von einem Zentralrohrrahmen getragen wird, der sich bei Bedarf um eine Reihe von Funktionen erweitern läßt. Das Modell A kam 1947 auf dem Markt. Das ging so nackt bis Mitte der 1950er Jahre und zum Modell F 125 weiter.