Scooter: Status quo

In den 1940er Jahren kamen erste Scooter auf den Markt, die konzeptionell und technisch das zeigen, was wir nach dem Zweiten Weltkrieg als Welt der Motorroller kennengelernt haben.

„Tron“ war gestern. Kantig ist offenbar gefragt.

Es lassen sich einige historische Vorläufer ausmachen, die im ersten Teil des 20. Jahrhunderts aufgetaucht sind, aber die Volksmotorisierung weiter Teile Europas kam erst in den 1950er Jahren voran.

Dabei spielten Scooter anfangs vor allem eine Rolle als Zwischenschritt auf dem Weg zum eigenen Automobil. Sie haben sich weiterhin im Nahverkehr bewährt und als Mobilitätsbasis für Freizeitvergnügen eine Nische besetzt, die inzwischen ein Feld geworden ist.

Die aktuelle Verkehrslage hat den Motorrollern längst ein enormes Revival beschert. Außerdem sind Fahrzeuge wie die Vespas und Lambrettas teilweise zu Kultstatus gelangt. Und aus verschiedenen Gründen boomen derzeit elektrische Scooter.

Wie vorteilhaft für meine Scooter-Doku, daß es aktuell die ansehnliche Infinite Machine P1 gibt; als ein Beispiel, wo das Genre angekommen ist. Ein Design, das genau nicht nach Vespa-Kopie aussieht. Ein Konzept, das einen im Stadtverkehr sehr wendig sein läßt, aber auch diese oder jene kleine Landpartie möglich macht.

Dieser P1 soll im Performance Mode fast 90 km/h schaffen und mit einer einzelnen Ladung, je nach Fahrstil, an die hundert Kilometer Reichweite herankommen. (Gleisdorf – Graz – Gleisdorf ginge also.) Für eine Ladung muß der Scooter vier bis sechs Stunden ans Kabel. Die Batterien sollen, je nach Einsatz, fünf bis sieben Jahre halten.

Alle Scooter-Fotos: Press Kit der Infinite Machine.

Die Marke Infinite Machine hat ihren Sitz in Brooklyn, New York. Ein Unternehmen der Brüder Joseph und Eddie Cohen. Produziert wird allerdings in Taizhou, China. Über den P1 heißt es, er sei „designed and engineered for year-round city driving, but it is not suited for intense rains, snow, or off road conditions“.

Das Aussehen
Man nennt sowas einen Show Stopper. Wenn das werte Publikum mitten in einer Ausstellung stutzt und ein Gerede losgeht, welches dann auch medial die Runde macht. Diese Aufgabe haben gewöhnlich Concept Cars, Prototypen und modifizierte Fahrzeuge. Später folgt dem Konzept manchmal eine veränderte Serienversion, welche für die Behörde und den Markt adaptiert wurde.

Ich hatte für meine Veranstaltungsserie „Mythos Puch“ einmal so einen Show Stopper zur Verfügung. Ich bekam das 1:1-Modell des Magna Mila Aerolight, eines Technologieträgers, als Leihgabe. Also kein Fahrzeug, sondern das Modell eines Fahrzeugs. Der Mila hatte zwar Eelektromotore eingebaut, auf daß er sich bewegen ließ, war aber kein Vehikel, in das man einsteigen und damit fahren konnte. Siehe dazu: „Mein Diplom“!


Es gibt aber eben auch Beispiele, da läuft das quasi umgekehrt. Eine kleiner Betrieb kommt mit einem interessanten Fahrzeug auf den Markt. Bewährt sich die Konstruktion, wird das Design angenommen, macht entweder der Betrieb einen Kategoriensprung oder das Projekt läßt sich gewinnbringend an eine große Company verkaufen. (Mir fällt auf, das P1-Design wird medial gerne mit dem Cybertruck von Tesla assoziiert. Ich denke aber eher an den Tumbler von Batman.)

— [Scooter: Piaggio, Puch und Popkultur, ein Rückblick] —

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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