Ein verregneter 27. Oktober 20223, der Tag danach; nach dem Nationalfeiertag. Was hatten die Kräfte der lokalen Politik zu diesem Anlaß zu sagen?
Immerhin erleben wir schon geraume Zeit, daß die Republik aus verschiedenen Quellen Erschütterungen erfährt, auch vorsätzliche Angriffe, und daß eine wachsende Zahl an Menschen sich dabei beunruhigt zeigt. Das war vor Ort, mitten in Gleisdorf, oftmals besonders laut vernehmlich.
Über viele Monate der Corona-Zeit zogen aufgebrachte Menschen zwei mal die Woche durch die Stadt. Wir konnten – dank leistungsstarker Lautsprecheranlagen – gar nicht überhören, was sie uns zu sagen hatten. (FPÖ-Exponent Herbert Kickl hat sie bei einem Gleisdorf-Besuch ausdrücklich als „Widerstandsbewegung“ gelobt.)
Daß sich bei diesen Umzügen auch Obskuranten, vaterländische Kräfte und neofaschistische Leute eingebracht haben, um die Unruhe für sich zu nutzen, ist evident. Daß Putin-Kollaborateure sich in Gleisdorf mit der persönlichen Standarte des russischen Präsidenten zeigten, weist auf eine grundlegende Erschütterung ganz Europas hin.
Putin ließ die Ukraine überfallen, entfesselte einen Expansionskrieg, während er uns alle Faschisten nennt, die er „abzuwehren“ gedenkt. Putin hat etwas mit Chinas Xi Jinping und Indiens Narendra Modi gemeinsam. Sie alle lehnen die liberale Demokratie, wie wir sie schätzen, grundlegend ab.
Mehr noch, sie haben vor, ihre politischen Konzepte in unsere Richtung durchzusetzen. Das Korrespondiert durchaus mit den Tendenzen von Ungarns Viktor Orban, der in einigen politischen Fraktionen Österreichs auffallende Sympathien genießt.
Diese ausdrücklich antiwestlichen Positionen dreier mächtiger Nationen von Weltrang sind neuerdings im Nahen Osten kontrastiert worden. Eine Mörderbande, die Hamas, hat Israel überfallen und den größten organisierten Judenmord seit dem Holocaust realisiert.
Die Hamas schießt übrigens nach wie vor Raketen auf Israel, während die Hisbollah vom Libanon aus mit bewaffneten Schlägen israelisches Militär an deren Grenzen bindet. (Welche Rolle der Iran dabei spiel, wissen wir im Augenblick noch nicht genau.)
Ich war entsprechend neugierig, was mir und uns die politischen Mandatarinnen und Mandatare Gleisdorfs anläßlich des Nationalfeiertags zu sagen haben, was etwa via Social Media aus dem Rathaus zu erfahren war.
Mir schien das deshalb besonders beachtenswert, weil ich, Jahrgang 1956, mich nicht erinnern kann, daß die liberale Demokratie in unserem Land seit dem Mauerfall (1989) und dem Ende des Kalten Krieges so sehr angefochten worden wäre, wie das in der jüngeren Vergangenheit mehrfach der Fall war.
Ich enthalte mich weiterer Kommentare, um meine Enttäuschung über dieses schlampige Politik-Karaoke vom heurigen Nationalfeiertag möglichst wegzustecken.
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