Die Stadt. Der Fluß.

Eine Stadt ohne Fluß ist bei uns im Grunde unvorstellbar. Aus vielen guten Gründen.

Auf der Schotterbank in der Feistritz.

Gewässer und Handelswege waren einst für Ansiedlungen bestimmend. Flüsse sind Räume und sie definieren Räume. (Manchmal revidieren sie Räume.) Menschen üben sich seit Jahrtausenden in Handfertigkeiten und technischen Konzepten, um das Naturgegebene zu adaptieren, zu variieren, nutzbar zu machen.

+) Romirer im Flußbett
+) Feistritz: Bei der Rennmühle (Mit Video-Clip)
+) Ein Fürstenfelder Wehrsteg
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Die Kunst ist gewöhnlich frei von den Wünschen nach praktischer Nutzbarkeit dessen, was uns umgibt. In der Kunst deuten wir oder erschaffen Dinge. Gemäß solchem Sinn hat sich Künstler Günther Pedrotti dem Thema Wasser auf ganz unterschiedliche Weisen verschrieben und bündelt die Ergebnisse seiner Bemühungen inzwischen alle zwei Jahre im Raum Fürstenfeld.

Künstlerin Christina Helena Romirer.

Nun also die 8. Wasserbiennale. Ich war eben mit Fotograf Richard Mayr bei der Session von Künstlerin Christina Helena Romirer. Das hat zwei wesentliche Gründe. Einerseits gehe ich mit Mayr einer „Matrix der Gewässer“ nach. Andrerseits sind wir beide in Kontrasten mit den Themen Raum, Raumüberwindung und Bewältigung der Wildnis befaßt.

Das trifft sich im Flußbett der Feistritz. Pedrotti und Romirer haben sich für einen Abschnitt der Strecke entschieden, in dem sich solche Aspekte verzahnen. Die breite Wehr an der Staustufe gehört zur historischen Rennmühle. Das hat einen speziellen Zusammenhang.

Die Betriebswebsite verrät: „Die Geschichte der Stadtwerke Fürstenfeld beginnt am 1. Mai 1905: An diesem Tag werden das Elektrizitätswerk mit zwei Francisturbinen mit je 126 PS bei der ehemaligen Rennmühle in Betrieb genommen.“

Dieses Setting ist für die Region exemplarisch. So auch die Francis-Turbinen. Das Jahr 1905 war an etlichen Orten der Oststeiermark eine Markierung für jenen Modernisierungssprung, dem die Elektrifizierung der urbanen Räume folgte, schließlich des ganzen Landstrichs.

Zugleich findet sich unterhalb der Wehr ein Abschnitt, in dem die Flußlandschaft untypisch breit ist. Das hat mit der technischen Anlage zu tun. (Das findet man etwa an der Raab und an der Lafnitz ebenso.)

Die Schotterbank unter der Wehr. (Foto: GIS Steiermark)

Es ist aber die Schotterbank unter der Rennmühle, wo wir uns trafen, auch der Abschnitt, wo die Wildnis sich prompt zurückmeldet, falls es bloß einige Tage nennenswert regnet. Das sieht man dieser Passage, wo Romirer eben ihre Session realisierte, in vielen Details an. Ich werde das in der „Matrix der Gewässer noch genauer zeigen…

Übersicht
+) Raum (Projekt)
++) Feistritz. Werke.
++) Matrix der Gewässer (Projekt)
+++) Wasser-Biennale (Projekt)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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