Wir, die ich das Kunstvölkchen nenne, leben und arbeiten in einem Möglichkeitsraum, der deshalb besteht, weil ich eine Community sich anhaltend um ein geistigen Leben von Relevanz bemüht und darüber austauscht.
Ich darf mich auf einen sehr leistungsfähigen Verstand stützen. Dazu eine Annahme, ich nehme fast an, ein Axiom: „Wenn ich es denken kann, dann können Sie es auch denken.“ Diesen Satz hab ich mir vor Jahren beim Abhören eines Tonbandprotokolls notiert. (Josef Beuys in einer lebhaften Diskussion.)
Ich mag den Satz über alle Maßen, auch wenn Beuys nicht zu jenen Persönlichkeiten gehört hat, von denen ich mich speziell beeindruckt fühlte. Ich fand mich eher von Leuten aus der Popularmusik bewegt und noch heute sage ich gerne, falls mir jemand auf die Nerven geht, mit Jimi Hendix: „’scuse me while I kiss the sky!“
Aber das nun stelle ich – unüberprüft – einfach in den Raum. Ein Axiom: „Wenn ich es denken kann, dann können Sie es auch denken.“
In meiner Rückschau darauf, was über die Jahrzehnte etwas an mir bewirkt haben mag, findet sich neben dem Blues und dem Rock & Roll, dann auch Dostojewski, Zola, die russische Avantgarde, Dada oder jemand wie Richard Buckminster Fuller. Seinen Essayband „Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde“ halte ich bis heute für sehr anregend.
Zitat: „Wie können wir mit unseren intellektuellen Möglichkeiten bessere Fortschritte machen? Unsere Muskeln sind im Vergleich zu denen anderer Tiere dürftig. Unsere gesamte Muskelkraft ist nichts gegen die Gewalt eines Tornados oder der Atombombe, die die Gesellschaft – aus Angst – erfunden hat, wobei sie von den furchtlosen Entdeckungen des Intellekts über die allgemeinen Gesetze ausging, die das energetische Verhalten des physischen Universums regieren.“
Ich hatte im Jahr 2015 meine Arbeitsansätze wieder einmal frisch gebündelt und einige bemerkenswerte historische Personen als Referenzpunkte genannt. Das waren im Abschnitt „the track: pop“ vier Leute im erheblichen Kontrast zueinander: Bucky, Paul Jaray, Kasimir Malewitsch und Andy Warhol. [Quelle]
Die Befassung mit einzelnen Arbeiten/Gedanken dieser Leute zieht sich bei mir durch die Jahre. Was Buckminster Fuller angeht, fand ich einen erstaunlichen Schnittpunkt, als Künstlerin Victoria Vesna in Graz ihren „Quantum Tunnel“ zeigte. Damals gab es noch das Medienkunstlabor (MKL) im Grazer Kunsthaus. Dort wurde Vesnas Installation eingerichtet. Ich war einige Zeit mit der Dokumentation der MKL-Projekte befaßt: [Link]
Nach dieser Session hatte ich immer noch einige Fragen an Vesna, da war sie dann schon in Danzig und schickte mir unter anderem folgendes Bucky-Zitat aus dem Jahr 1973: „The great aesthetic which will inaugurate the twenty-first century will be the utterly invisible quality of intellectual integrity; the integrity of the individual dealing with his scientific discoveries…“
Sie ahnen gewiß, die Arbeit an solchen Zusammenhängen ist für mich noch längst nicht erledigt. Hier findet sich eine ausführlichere Skizze dieses Zusammenhangs: [Link] Siehe dazu auch: „Buckminster Fuller: Illusive Mutant Artist“ von Victoria Vesna: [Link]
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