Mit „Tesserakt“ ist das Protokoll eines Arbeitsabschnittes von „Kunst Ost“ überschrieben. Ich stehe dabei in einer Tradition der „Eigenständigen Regionalentwicklung“, wie wir sie in den 1980 Jahren debattiert haben.
Das handelt unter anderem von Konzepten einer kollektiven Wissens- und Kulturarbeit, in der nicht zentralisiert wird. Die Kunstpraxis ist dabei eine von mehreren Komponenten. Meine Kooperationspartnerinnen und -partner haben völlig autonome Positionen. Uns verbinden aktive Anwesenheit und adäquate Kommunikation.
+) Zeit.Raum
Es gibt ein Stück Realraum im Zentrum von Gleisdorf, worin sich all unsere Themen schrittweise überschneiden. Dieser Raum hat zwei große Fenster zur Straße hin, die als zwei „Slots“ genutzt werden. Davon wird je einer von Künstlerin Monika Lafer und mir (im Rhythmus von vier Wochen) mit Episoden bespielt, zweiwöchig versetzt.
Eine laufende Erzählung im Web begleitet diesen Prozeß. Hier verzahnen wir also den virtuellen Raum und jenen realen Raum, der uns von Unternehmerin Barbara Schäfer zur Verfügung gestellt wurde. [Die Dokumentation]
+) Routen
Die Mobilitäts- und Technologiegeschichte, das Industriedesign… Genres, die sich sehr speziell im Thema Automobil bündeln und da über eine Szene der Schrauber und Sammler zu einer Volkskultur in der technischen Welt zusammenlaufen.
Darüber tausche ich mich seit rund 20 Jahren mit einem versierten Car Spotter aus. Norbert Gall ist aktuell der Head of Marketing bei Lithoz („global market and innovation leader in ceramic 3D printing“), war davor für Abarth Austria zuständig, für DAF-Truck und zuletzt für Toyota/Lexus.
Wir sind also inhaltlich und emotional sehr gut für diese laufende Erzählung gerüstet. Außerdem habe ich in Ferdinand M. Lanner einen exzellenten Ratgeber, was Entwicklungen des gesamten 20. Jahrhunderts angeht, da seine Familie damit seit den ersten Jahren des Automobilismus verbunden ist. Seine Sachkenntnis ist mit einem einzigartigen Archiv hinterlegt: „Zuckerfabrik 24“.
Mit dem Ende der Dampfmaschinenmoderne, mit dem Faktum der Vierten Industriellen Revolution und deren selbstlernenden Systemen, haben wir allerhand von diesem Umbruch und seiner Vorgeschichte zu erzählen, um den Status quo zu verdeutlichen. [Die Dokumentation]
+) Intermezzo
Zwar ist derzeit der Begriff „Künstliche Intelligenz“ in aller Munde, aber die meisten Menschen haben noch wenig Vorstellung, was eben geendet hat und was schon betretenes Neuland ist. Ich lehne übrigens die gängige Sprachregelung ab, weil diese aktuelle Form von „Maschinenintelligenz“ nichts mit dem zu tun hat, was wir als menschliche Intelligenz immer noch recht vage beschrieben haben.
Es ist nach wie vor ein maschinelles Assistenzsystem, allerdings ein neues Werkzeug mit verblüffenden Möglichkeiten. Zur Orientierung, was nun hinter uns liegt, siehe: „Industrielle Revolutionen“ (Ein kleiner Überblick)! Dazu weiterführend: [Eins] [Zwei] [Drei] [Vier]
+) NID: Networked Interactive Documents
Wissenschafter Hermann Maurer war mit dem unzufrieden, was uns aktuelle Content Management Systeme bieten, was PDF kann, was das veraltete HTML bietet. Deshalb hat er mit seinem Team ein Publikationswerkzeug geschaffen, das ich nutzen darf.
Damit habe ich ein Bibliotheks- und Kleinverlagssystem an der Hand, das nicht nur komplementär zu Druckwerken interessante Möglichkeiten eröffnet. Ich kann damit mehrere Erzählebenen übereinander legen. Ich kann für einzelne Gruppen eine Teleworking-Plattform einrichten, die von gruppenfremden Personen nicht gesehen wird. Ich kann nächste Erzählweisen erproben.
Zu Informatiker Hermann Maurer siehe die Notiz „WWW: Wie was wurde“! Er war nämlich mit Online-Lösungen schon befaßt, da gab es das Internet noch gar nicht. Was aber die erste Phase der NID-Bibliothek angeht, siehe: „Sammlung Krusche“!
+) Postskriptum
Ich bin ein früher Akteur der Netzkulturszene Österreichs und hab erste Online-Projekte realisiert, da gab es im Land noch sehr wenige Vorhaben dieser Art. Mit der „Meko 99“ („Medienkonferenz Linz 1999“) war dann ein wesentlicher Akzent gesetzt, hinter dem sich freilich vieles ganz anders entwickelte als geplant und erwartet.
Der Ausgangspunkt, nachdem das Rundfunkmonopol gefallen war, lautete: „Kurskorrekturen zur Kultur- und Medienpolitik“ Siehe dazu auch „Da gibt’s kein Dort“ (Über Veränderungen im Verhältnis von Zentrum und Provinz)!
Ich war im Oktober 1985 erstmals online; auf dem von Hermann Maurers Gruppe entwickelten System „MUPID“. Er hatte davor schon zum Team von Heinz Zemanek gehört, als an der TU Wien das „Mailüfterl“ entwickelt wurde, „einer der weltweit ersten Computer, die mit Hilfe von Transistoren funktionierten“: [Link]
Maurer zu unserer diesbezüglichen Besprechung: „…hat mir wie immer gut gefallen. Die Idee, dass wir zusammen über die IT der 50 Jahre – von 1974 bis 2024 – aus unserer Sicht berichten, ist spannend.“ [Fortsetztung]
+) Vorlauf: Teil I
+) Tesserakt (Übersicht)